SG NARVA Berlin e.V.

Debütanten(hand)ball

SG NARVA IV – HSW Humboldt 27:24 (16:16)

Am letzten Sonntag stand für NARVA IV das erste Spiel des Pflichtsiegprogramms an. Mit einem mittlerweile sehr prall gefüllten Kader ergab sich für den Coach Philipp die undankbare Aufgabe, von 18 Spielern vier Kollegen abzusagen. Aus Philanthropie, Mitleid und rein altruistisch verzichteten zwei Spieler von sich aus, so dass nur Tobi und Markus unfreiwillig auf das Spiel gegen die HSW Humboldt verzichten mussten. Dadurch kamen aber mit Lars (Hoodname Bruno), Tim und Svenni gleich drei Debütanten zum Einsatz. Und die Mannschaft sah, dass es gut war.

Zu Beginn des Spiels stand allerdings erst einmal der Torwart von NARVA IV im Mittelpunkt. Im Gegensatz zum Rest der Mannschaft konnte sich über Mortens geistige Anwesenheit schon zum Start gefreut werden. Seine zahlreichen Paraden hielten NARVA IV in den ersten zehn Minuten im Spiel und verhinderten ein „Davonziehen“ der HSW. Mannschaftsdienlich wie Morten nun mal ist, lässt er sich dafür auch ins Gesicht werfen. Gerüchteweise soll Morten für solche Würfe eine Lösung gefunden haben, indem er sich künftig seinen buschigen Bart mit Haarspray zu einem Helm frisieren möchte. Leider musste er in der Folge einige Murmelbälle aus dem Netz holen.

Unklar blieb, wer sich darüber am meisten ärgerte: Morten, der die Tore kassierte. Der von weit auswärts angereiste Fan, der sah, wie sein Sohn die Tore kassierte. Morten, der die Tore kassierte und wusste, dass sein Vater sah, wie er sie kassierte, was ihn noch mehr ärgerte. Mortens Vater, der sah, wie sein Sohn die Tore kassierte und wusste, dass sein Sohn wusste, dass er das gesehen hatte, was seinen Sohn noch mehr ärgerte, was einen Vater natürlich noch mehr ärgert…

Die erste Halbzeit an sich verlief zwischen den Mannschaften äußerst ausgeglichen. Beide Kontrahenten hatten Abstimmungsschwierigkeiten in der Defensive. Immerhin gelang es aber Svenni durch die angeordnete Manndeckung von Humboldts wurfstärksten Spieler, der Nummer 4, diesen weitestgehend kalt zu stellen. Zum Ende der ersten Halbzeit ging es mit einem 16:16 in die Kabinen.

Die zweite Halbzeit verlief dann zugunsten NARVAs: Knorri, mittlerweile im Tor, widerlegte gleich einmal alle Zweifel an der Evolutionstheorie, fing einen Ball mit seinem rechten Fuß und musste nur 8-mal über einen Gegentreffer wüten. Humboldt musste eine rote Karte gegen ihre Nummer 4 und einen Ausfall vom starken Mittelmann mit der Nummer 14 verkraften. Allerdings hatte auch die Vierte einen Rückschlag wegzustecken. Nachdem Martin beim letzten Heimspiel anscheinend einen sehr bequemen Platz auf der Tribüne gefunden hat, holte er sich bei den Schiedsrichtern die rote Eintrittskarte für die Zuschauerränge ab und machte es sich gemütlich. Glücklicherweise ist die Entwicklung der NARVA IV in dieser Saison aber derart fortgeschritten, dass sie nun auch solche Situationen meistern kann. Da hat der eine Kreisspieler eine 100%-ige Wurfquote und der andereverwandelt all seine 7-Meter. Dazu kommen dann Debütanten, die ansatzlose Heber werfen oder einen Tempogegenstoß ohne Tempo laufen können und dennoch treffen, weil es überlegt geschieht.

Am Ende steht ein verdienter, aber zu niedriger, Heimsieg von 27:24. Mit nun 5 Punkten Abstand zu der Abstiegszone kann der Blick langsam nach oben gerichtet werden, wenn Pflichtsiegprogramm Teil 2 und 3 auch gewonnen werden.
Ein besonderer Dank geht an die Eltern von Locke, die nun schon häufiger für Stimmung gesorgt haben und dazu keine Klatschpappen benötigen.

Zum Schluss eine Textaufgabe: Wenn ein Spieler bei seinem Debüt für NARVA IV einen Kasten Bier ausgeben muss, bei seinem ersten Tor für die Mannschaft das Gleiche gilt und dies drei Leuten in einem Spiel gelungen ist. Was passiert dann mit Knorris Gartendusche?

Mannschaft:
M.Jonas, A.Barrado (2), O.Knorr, P.Meinert (4), K. Nitzsche, T.Renzig (2), L.Steinmetz (2), M.Kümmig (1), M.Bergmann (2), D.Seefeldt (1), M.Sager (5), S.Adrian (1), S.Kohtz (2), A.Sommer (by F. Gill)

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