SG NARVA Berlin e.V.

Eine Lehrstunde in eigener Halle

wD-Jugend I – Berliner TSC 15:52 (9:26)

Als die Hallenuhr das Spiel beendete und das Ergebnis auf der Anzeige zu sehen war, mussten erstmal alle schlucken. 15:52 war eine mehr als eindeutige Aussage. Die Mädels waren fix und fertig, die Halle war relativ still und nach dem Abklatschen mit den Gegnerinnen und Trainern machten sich alle auf den Heimweg und hatten viel nachzudenken, denn – auch wenn das komisch klingen mag – das Spiel der Mädels war gar nicht so schlecht. Der Gegner war nur besser.

Aber von vorn: Mit gutem Gefühl und viel Rückenwind aus der letzten Partie und dem Training ging es in die Erwärmung und die Spielbesprechung. Aggressivität (unsere neu entdeckte Stärke), Laufintensität und viel Bewegung zum Ball standen auf der Agenda. Auch wenn es der ein oder anderen flau im Magen war, weil der Branchenprimus in unsere Halle gekommen war, gingen wir mit positiven Gefühlen in die erste Halbzeit. Der Start verlief auch ganz gut, die intensiveren Abschlüsse und das bessere Tempo hatten aber die Gegnerinnen, sodass diese schnell davonzogen. Es tat unserem Spiel allerding kaum Abbruch, denn die Mädels blieben aggressiv, erarbeiteten sich selbst Torchancen und verpassten es auch nicht allzu oft, diese auch zu verwerten. Die 9 geworfenen Tore in HZ 1 konnten sich alle sehen lassen und zeigten einmal mehr, dass man auch in dieser Altersklasse durchaus mit anderen Mittels als Kontern zu Torerfolgen kommen kann. Sehenswerte Einzelaktionen lösten sich oft auch mit gut getimten Zuspielen ab.

Die Halbzeitbilanz fiel dann auch trotz des Zwischenergebnisses (9:26) durchaus positiv aus und die Trainerinnen waren nicht unzufrieden, auch wenn die Anzahl der Gegentore vielleicht etwas zu hoch war. Für solche Spiele ist es immer wichtig im Kopf zu behalten, dass man einen Plan hat und diesen dann auch im weiteren Spielverlauf nicht immer umwerfen muss, nur weil das Ergebnis nicht stimmt. Manchmal ist es wichtiger, dass man die Erfahrungen einer Niederlage in Vorteile beim nächsten Spiel ummünzen kann und umso gestärkter aus diesem hervorgehen kann.

Leider spielten die Mädchen des TSC auch in der zweiten Halbzeit Manndeckung und ließen uns damit kaum eine Möglichkeit, uns im Angriffsspiel gegen sie zu testen (und auch für die selbst fiel dieser Test quasi weg, da sie weiterhin ihre Tore durch Konter erzielten und nicht durch den Positionsangriff). Mit fortschreitendem Spiel zeigte sich auch erneut, dass unsere Mannschaft noch einiges an Kondition aufzuholen hat, aber dies bot den Mädchen auf der Bank die Chance zu zeigen, dass auch sie Handball spielen können. Mit einem munteren Positionenwechsel zeigten sich bei einigen ungeahnte Stärken, die sie in den nächsten Einheiten und Spielen weiter vertiefen sollten, damit wir sie auch als Alternativen auf anderen Positionen einsetzen können.

In diesem Bericht wird auf ein Fazit verzichtet, weil sich erst im nächsten Spiel zeigen wird, ob die Mädels mehr als nur das Ergebnis mitgenommen haben. Fortsetzung folgt… (EK)