SG NARVA Berlin e.V.

Große Chance vorerst nicht genutzt – Traum geht weiter

 

Gut vorbereitet auf die JBL-Qualifikation sehnte unsere A-Jugend gespannt die Runde des nordostdeutschen Bereichs herbei. In einer Fünferrunde war klar, dass mindestens zwei Partien gewonnen werden mussten, um auf einem der ersten drei Plätze zu landen.

Das Turnier in Bad Schwartau startete mit einem Kantersieg des LHC Cottbus gegen Sieverstedt. Die jungen Lausitzer mit der weitesten Anreise hatten offensichtlich gut und nachhaltig gefrühstückt. Eine beeindruckende zweite Hälfte führte nach knappem Pausenstand zu einem 28:18-Sieg.

Anschließend traf unsere A-Jugend auf den HC Empor Rostock und legte einen klassischen Fehstart hin. Viel zu passiv wurde dem wuchtigen gegnerischen Rückraum begegnet, der dankend einnetzte und schnell auf 6:1 stellte. Nun erwachte jedoch auch unsere Defensive, hielt früher dagegen. Allein das Spiel über die Außen, das als Mittel der Wahl gegen den massiven Innenblock der Rostocker herhalten musste, verpuffte gegen den starken Rostocker Keeper. Über 4:6 ging es mit 5:9 nach 25 Minuten in die Pause. Wieder nach einem unkonzentrierten Beginn, gab es zum ersten Mal richtige Emotionen, als Böhlke seinen Kasten für Minuten vernagelte und Jüstel per Konter oder auf linksaußen Zeichen setzen konnte. Allerdings reichten diese „nur“ zu Anschlusstreffern (11:12, 12:13), bevor mehrfach der Ausgleich nicht fallen wollte. Anschließend setzte sich der Gegner wieder etwas deutlicher ab und gewann insgesamt verdient, wenn auch etwas zu hoch mit 21:15.

Turnierfavorit und Gastgeber Bad Schwartau, der dem Turnier organisatorisch einen würdigen Rahmen gab (Kompliment!), hatte danach nur anfänglich Probleme mit dem LHC Cottbus und bezwang diesen schließlich sicher mit 28:22.

Die ersten Punkte sollten für die u19 gegen Sieverstedt her. Die Abwehr arbeitete erneut sehr gut, bis immer wieder unvorbereitete Würfe aus dem Rückraum für die Schleswig-Holsteiner zum Erfolg führten. Fachleute reden gern von Absprachefehlern zwischen Block und Deckung. Dennoch konnte man mit einer Führung in die Pause gehen (12:11). In einem weiterhin eher kampfbetonten Spiel schaffte es die u19 nicht, sich nachhaltig abzusetzen (16:13 oder 19:17) und scheiterte jeweis frei vor dem Tor. Schließlich war das 20:20 sogar noch als Punktgewinn zu bezeichnen, da der Gegner eine Minute vor Schluss noch in Ballbesitz kam, diesen jedoch schnell hergab und unser Versuch dann nicht mehr zieführend war.

Zum Abschluss des Tages gewann Schwartau gegen Rostock mit 30:21.

Entsprechend stand um 9:30 Uhr am Folgetag ein vermeintliches Endspiel auf dem Plan. Mit einem konzentrierten Start wurde Cottbus auf 4:0 distanziert, dann allerdings etwas die Linie verloren. Gegen die versetzte 4:2-Deckung der Lausitzer wurden kaum konzertierte Lösungen gefunden, so dass über Zwischenstände von  5:3 und 5:6 mit 7:7 der Gang in die Kabine angetreten wurde. Kurz nach der Pause lag das Geschenk dann hübsch verpackt vor unserer Mannschaft. Der gefährlichste Rückraumspieler des Gegners musste nach der dritten Zeitstrafe das Feld verlassen. Dennoch blieb gerade der Angriff – vielleicht auch wegen des hohen Kraftaufwands für die vier eingesetzten Rückraumspieler – zu fehlerbehaftet. Siebzehn eigene Tore waren am Ende zu wenig gegen zwanzig der Cottbusser, denen wir das unausgepackte Geschenk überreichten.

Ein unerwartet spannendes Spiel lieferten sich Sieverstedt und Rostock, das der Favorit dann doch mit 24:22 gewann.

In der Begegnung mit dem Gastgeber und späteren Turniersieger wurden nun die „Edelreservisten“ in die Anfangsformation gestellt und eine andere Deckungsvariante präsentiert. Einer ausgeglichene erste Hälfte (9:11) folgten grotesk unausgeglichene Schiedsrichterentscheidungen, die selbst dem fachkundigen Schwartauer Publikum peinlich waren. Dennoch kämpfte die Mannschaft – wenngleich weitgehend in Unterzahl –  hervorragend und verabschiedete sich mit einer ansehnlichen Leistung von der Küste (17:22).

Im Nachgang gewann Rostock gegen Cottbus mit 31:19 und Schwartau gegen Sieverstedt 37:32.

Das bedeutet: Aufgrund des besseren Torverhältnisses gegenüber dem TSV Sieverstedt belegte die A-Jugend den vierten Rang, DARF den Traum Jugendbundesliga weiterhin leben und an einem zentralen Turnier in Ahlen (NRW) teilnehmen. Sieben Bewerber – die übrigens alle irgendwie zunächst niedergeschlagene Verlierer anderer Turniere waren – werden noch zwei Tickets zur JBL ausfechten. Gespielt wird am kommenden Wochenende.

Spielplan des Turniers