SG NARVA Berlin e.V.

Interview mit Sebastian Grenz – Lehrtraining am kommenden Freitag

Sebastian Grenz (SG) ist B-Lizenz-Inhaber und Mentor bei der SG NARVA Berlin. Zuvor trainierte er unter anderem die Drittliga-Frauen des MTV Altlandsberg und schaffte mit unserer mA-Jugend (Jahrgänge 2003/2004) das Double aus Meisterschaft der Oberliga Ostsee-Spree und Berliner Pokalsieg in der Saison 2021/22. Am Freitag, 29.09.23, findet das im Verlauf thematisierte Lehrtraining ab 17 Uhr in der „Handball-Halle“ gegenüber der Werferhalle in der Fritz-Lesch-Straße 32 statt.

NARVA: Vom Chef-Coach zum Mentor, interessante Entwicklung. Was hat dich dazu bewogen, diese Veränderung anzustreben, und welche Idee steckt dahinter?

SG: Die Motivation für diesen Wechsel liegt darin, dass es mir beruflich nicht mehr möglich ist, fünf Mal die Woche in der Sporthalle zu stehen und Training zu geben. Daher möchte ich meine Erfahrung nutzen, um jungen Trainern und Trainerinnen, sei es ohne oder mit wenig Erfahrung, zu helfen. Mein Ziel ist es, ihnen zu ermöglichen, sich nicht jahrelang mühsam durch „Trial-and-Error“ kämpfen zu müssen, sondern von einem Mentor begleitet zu werden und sich dadurch hoffentlich schneller zu entwickeln.

NARVA: Nun konzentrierst du dich auf die Entwicklung von Trainern/Trainerinnen und die indirekte Förderung der Spieler. Wie ändert sich dadurch deine Herangehensweise?

SG: In meiner neuen Rolle habe ich die Freiheit, vermehrt remote zu arbeiten und flexibler in meiner Vorgehensweise zu sein. Ich lege den Fokus darauf, klare Zielsetzungen zu vermitteln und ein umfassendes Verständnis für das große Ganze zu fördern. Mein Ziel ist es, Denkanstöße zu geben, grobe Fehler in der Trainingsmethodik zu verhindern und gleichzeitig Raum für individuelles Wachstum zu schaffen. Am Ende ähnelt diese Arbeit doch sehr dem Coaching von Spielern, nur auf einer höheren Managementebene.

NARVA: Fehlt dir trotzdem gelegentlich die direkte Arbeit mit den Spielern?

SG: Natürlich, die unmittelbare Arbeit mit den Spielern ist das, was uns Trainer antreibt. Die Bindung zum Team, der Wettbewerb und all die Emotionen sind in dieser Rolle sehr präsent. In meiner neuen Position bin ich weniger unmittelbar involviert, und das ist definitiv eine Umstellung für mich.

NARVA: Glaubst du, dass dieses Modell auch für andere Vereine geeignet ist?

SG: Ich bin fest davon überzeugt, dass dieses Modell fast schon zwingend für andere Vereine ist. Um langfristig erfolgreich zu sein, müssen wir die Barrieren für neue und bestehende Trainer reduzieren. Oftmals wird das Ehrenamt erschwert, anstatt Hürden für die Menschen zu reduzieren welche in Ihrer Freizeit unglaubliche Arbeit machen. Daher ist es von entscheidender Bedeutung, dass wir Unterstützung wie zum Beispiel durch ein Mentoring anbieten.

NARVA: Am Freitag, den 29.09., leitest du ein Lehrtraining zum Thema „Tempohandball“. Könntest du uns mehr darüber erzählen?

SG: Natürlich, gerne! Bei unserem Lehrtraining zum Thema „Tempohandball“ geht es darum, ein Verständnis für Konzepte vor allem in der 2. Welle zu entwickeln. Wir werden uns speziell auf den Jugendhandball konzentrieren und unsere Philosophie dazu teilen. Ich freue mich auf einen regen Austausch, denn dieses Thema kann auf viele verschiedene Arten interpretiert werden. Es ist unser Ziel, die Brücke zwischen konkreter Unterstützung für junge Trainer und philosophischen Diskussionen mit erfahrenen Trainern zu schlagen.

NARVA: Für wen ist dieses Lehrtraining gedacht, und wer ist herzlich eingeladen?

SG: Jeder, der Interesse hat, ist herzlich eingeladen! Ich bin gespannt auf den Austausch und hoffe, dass wir alle voneinander lernen können. Nur durch Diskussion, kritische Fragen und frische Ideen können wir uns weiterentwickeln. Deshalb hoffe ich, dass nicht nur Trainer aus anderen Vereinen, sondern auch aktive Spieler, die möglicherweise in Erwägung ziehen, eine Mannschaft zu übernehmen, daran teilnehmen werden.

Vielen Dank für eure Unterstützung, und ich freue mich auf einen spannenden Freitag und meine neue Rolle in diesem Prozess!