- Einladung zur Mitgliederversammlung der Abteilung Handball am 16.07.2024 – Veranstaltungsort geändertPosted 7 Monaten ago
- Dualer Student/duale Studentin per sofort gesuchtPosted 11 Monaten ago
- Duale/r Student\in gesuchtPosted 2 Jahren ago
- FSJler (m/w/d) gesuchtPosted 2 Jahren ago
- Jugendhandball aus Berlin – für Berlin.Posted 2 Jahren ago
Kein Sieg aber um eine unvergessliche Erfahrung reicher
- Updated: Dezember 15, 2014
HC Empor Rostock – mB-Jugend I 29:22 (15:11)
Am Samstag um 10:45Uhr begann das Abenteuer Rostock für die u17, die sich mit ihren Eltern auf den Weg nach Mecklenburg-Vorpommern machte, um dort das enorm bedeutende Auswärtsspiel gegen den HC Empor zu bestreiten. Im Vorfeld wurde das Spiel zum Kampf um Platz 3 der Ostsee-Spree-Liga stilisiert. Nach dem Erfolg im Hinspiel wollten die Jungs auch im Rückspiel zeigen, dass ihre Entwicklung weiter voranging und sie in so einem Spitzenspiel bestehen konnten.
Den Willen und die Bereitschaft kann man niemandem absprechen, alle waren bis auf die Haarspitzen motiviert, weil man die Ehre hatte, in Rostock spielen zu dürfen. Man sollte nie vergessen, dass es sich um eine Sportschule handelt und eben dieses Team des HCE bundesweit den wohl besten Spieler des 99er Jahrgangs beherbergt. Ole Schramm konnte in der DHB-Sichtungsveranstaltung den ersten Platz belegen und dementsprechend gewappnet gingen die Rostocker ins Spiel.
Die Narvaristi konnten die Müdigkeit aus dem bereits langen Tag nicht so recht abschütteln und waren überrascht, dass sich der Tabellenvierte in einer ungewohnten Deckungsformation aufstellte. Zu Beginn wurde die Schwachstelle der gegnerischen Deckung sehr gut angegriffen, sodass die Blauweißen immer einen 7m ziehen konnten, die Max Jüstel eiskalt verwandeln konnte. Leider verpassten es die Unparteiischen, Konsequenz walten zu lassen, denn nach 5 Minuten hätte ein Akteur der Hausherren bereits seine zweite Zeitstrafe kassieren müssen. Stattdessen folgte der Blick auf die Karte und es blieb bei einer Ermahnung für eine Aktion, die vorher geahndet wurde.
In der Deckung präsentierten sich die Berliner geistig nicht frisch, kamen zu oft den Schritt zu spät und führten Zweikämpfe nicht, sodass Rostock leichte Tore aus dem Rückraum erzielen konnte, die mit teilweise roher Gewalt im Netz einschlugen. Nach dem 6:11 war es Zeit für eine Umstellung in der Abwehr. Diese Maßnahme fruchtete ein wenig, sodass die Gäste bis zur Halbzeit auf 11:15 verkürzen konnten. Man griff nicht mehr den freien Raum in der Deckung der Heimmannschaft an, sondern versuchte gegen die Abwehrriesen Zweikämpfe zu führen oder zu werfen. Außerdem waren die Zahl der technischen Fehler und der Fehlwürfe exorbitant hoch. Die sonst so starken Außen erwischten einen rabenschwarzen Tag und konnten gegen die starken Rostocker Keeper nur ganz wenig treffen. Entsprechend geknickt gingen die Jungs in die Kabine. Ergeben wollte man sich jedoch nicht. 4 Tore waren aufzuholen, was bei einer konsequenteren Spielweise im Bereich des Möglichen lag.
Die Lethargie legte die u17 trotz sichtbarem Willen einfach nicht ab. Technische Fehler, unorganisierte Abwehrarbeit und eine Rostocker Mannschaft, die gefühlt jeden Ball einnetzte und wenn nicht noch eine zweite Chance erhielt, waren ausschlaggebend, dass beim 12:19 Zwischenstand alle an ein Debakel glaubten. Beim 16:22 10 Minuten vor dem Ende wurde nochmal eine Auszeit genommen. Taktische Umstellung und nochmal alle wachrütteln: Entweder man kann noch was reißen oder man geht mit wehenden Fahnen unter. Keinesfalls sollte sich ergeben werden. Das hatte gesessen. Binnen 5 Minuten stand es plötzlich 21:24 bei eigenem Ballbesitz. Doch dann setzte der „worst case“ ein. Das Kampfgericht stellte die Uhr nicht richtig ein. Das Spiel war für mehrere Minuten unterbrochen, der psychologische Vorteil verflogen. Was danach passierte, lässt sich am Endstand ablesen. Die u17 verfiel wieder dem Trott, spielte nervös und netzte nur noch ein einziges Mal ein. Schade! Es wäre spannend gewesen zu sehen, was passiert wäre, hätte man ohne Unterbrechung weiterspielen können. Die Jungs zeigten eine großartige Trotzreaktion und kämpften sich in Reichweite. Dieses Gefühl sollte man mitnehmen. Das Spiel war von Unkonzentriertheiten geprägt. Die Rostocker Mannschaft war an diesem Tag einfach besser, erwischte mehr Fortune.
Die Erwartungshaltung der Jungs war riesig, weil bisher vieles in der Saison klappte, man sich immer wieder aus jedem noch so engen Spiel erfolgreich behaupten konnte. Diesmal waren die Rahmenbedingungen einfach nicht optimal. Die erste lange Reise steckte allen in den Knochen. Man hatte vor dem Spiel schon ein wahnsinniges Pensum absolviert. Das ist ein Lernprozess, den man nur über das Sammeln von Erfahrungen besser entgegen kann. Die riesige Enttäuschung der Jungs nach dem Spiel war verständlich und das ist auch gut so. Daran erkennt man, welchen Anspruch die Spieler mittlerweile an sich stellen. Dem gerecht zu werden ist schwierig, aber man sollte nie vergessen, dass die u17 der SG NARVA immer noch entfernt ist von den Möglichkeiten von Sportschulen. Deswegen sollte man den Blick fürs Machbare niemals verlieren. Enttäuschung ja, aber in Rostock darf man verlieren. Dass man so ein „Spiel um Platz 3“ bestreiten darf, ist schon eine Auszeichnung für sich. Das alles muss man sich hart erarbeiten und immer wieder bestätigen. Am Montag stehen die Jungs wieder auf dem Parkett und werden den Frust vom Wochenende verdaut haben. Dort steht nämlich das nächste wichtige Spiel auf dem Programm. Die SG AC/Eintracht Berlin bittet zum Pokal-Viertelfinale. 18:30Uhr ist Anpfiff. Die Jungs haben aus dem Hinspiel noch eine Rechnung offen und wollen natürlich ein anderes Gesicht als in Rostock zeigen. Seien wir gespannt auf die Reaktion der Mannschaft! (by O.O.)
Böhlke
Jüstel (7/6), Teller, Bellmann (je 3), Lautenschläger, Garcia, Neugebauer, Rabenalt (je 2), Meye (1), Wiesner, Schäler, Karpe, Suka