SG NARVA Berlin e.V.

Qualifikation für die nächste Saison. Klappe, die zweite

 

Mit dem Rückenwind aus dem letzten Wochenende ging es am Samstag, den 20.5., nun um den Einzug in die Verbandsliga für unsere erste Mannschaft. War es letzte Woche noch recht harmonisch zugegangen, vor allem wegen der großen Überlegenheit der D1, so sollte es nun ein wenig ruppiger auf und neben dem Feld zugehen.

Aber zunächst einmal ging es ins erste Spiel gegen den Gastgeber aus Tempelhof, die Spielvereinigung Blau-Weiß 1890. Unsere Gegnerinnen hatten die erste Qualifikationsrunde auf dem 3. (von 4) Platz überstanden und dabei nur ein Spiel mit 15:14 für sich entscheiden können. Außerdem spielte Blau-Weiß mit einem komplett jüngeren Jahrgang verstärkt durch ein paar E-Jugendliche. Die Vorzeichen standen also äußert günstig für einen Sieg und sie bewahrheiteten sich dann auch. Von Anfang an hatten die NARVA-Mädels die volle Kontrolle über das Spiel. Körperliche Überlegenheit, schnelle Ballstafetten und ständige Konzentration in der Abwehrarbeit ließen dem Gegner keine Chance. Selten kamen sie auch nur in die Nähe unseres Tores und so ging man mit einer 16:0-Führung in die kurze Halbzeitpause. Auch darüber muss man kaum ein weiteres Wort verlieren. Die Blau-Weißen hatten ganz offensichtlich noch kaum gegen eine Raumabwehr gespielt und waren daher völlig überfordert. Lediglich ein Tor konnten sie erzielen, während unsere Mädels nur ein wenig das Tempo verlangsamten und daher „nur“ 12 Tore warfen. Das 28:1 war ein solider Start in diese zweite Runde, hatte den Trainerinnen aber wiederum kaum Anhaltspunkte liefern können, wie stark die eigene Mannschaft wirklich war.

Nach einer kurzen Pause ging es dann gegen die zweite Vertretung des TSV Rudow. Letzte Saison noch mit einer respektablen Leistung in der Landesliga, waren wir gewarnt und würden den Gegner nicht unterschätzen. Auch der Auftritt gegen die SG aus Hermsdorf/Waidmannslust, unserem letzten Gegner am heutigen Tag, zeigte, dass die Rudowerinnen durchaus Handball spielen konnten und allein die körperliche Unterlegenheit wohl Schwierigkeiten bringen könnte. Ein kurzes gedankliches Abschweifen zu Beginn und ein kleiner Fehlpass in der Mitte der ersten Halbzeit blieben aber die einzigen Aussetzer unsererseits. Während der gesamten zweiten Halbzeit fiel kein einziges Tor für die Gegnerinnen und unsere Mädels bauten ihre 11:2 Halbzeitführung zum 17:2 Endstand aus. Wieder gab es kaum Probleme: Tempogegenstöße und sehenswerte Pässe in die Tiefe bildeten das Grundgerüst für diesen deutlichen Sieg.

Im letzten Spiel nun warteten die ebenfalls ungeschlagenen Mädchen der SG Hermsdorf/Waidmannslust auf uns, die in ihrer 1. Runde als Gruppenzweiter hinter der SG OSF weiterkamen. Zwei hohe Siege, aber auch eine deutliche Niederlage standen dort zu Buche, sodass wir nicht nur an den vor Ort erzielten Ergebnissen wussten, dass nun ein anderer Gegner auf uns zukommen sollte. Die bisherige Zurückhaltung in den Zweikämpfen ob der körperlichen Überlegenheit unserer Mädels konnte nun abgelegt werden, denn die Gegnerinnen waren ebenso groß, wenn nicht sogar größer. Gleich mit dem ersten Anwurf konnten die NARVA-Mädels ihre Schnelligkeit und ihr gutes Eins-gegen-Eins ausspielen und das erste Tor erzielen. Die gegnerische Tribüne und die Wechselbank waren ein wenig verblüfft und wohl genauso überrascht, dass NARVA auch in der Folge weiter davonziehen konnte, denn auf jeden Anwurf des Gegners fand man die passende Antwort in Form von antizipierendem Verhalten gegen den Ball oder Leos Torwartkünsten. Als dann nach dem 5:0 (3.Minute) die Gegnerinnen erstmals in eine gefährliche Wurfsituation an unserem Strafraum und nur durch ein (geahndetes) Foul nicht zu ihrem Torerfolg kamen, wurde die gegnerische Trainerbank auf einmal unruhig und vor allem ausfallend gegenüber unseren Mädels. Die folgende Diskussion, geschlichtet durch eine Schiedsrichterermahnung, hatte allerdings nur zur Folge, dass der 7m von Leo gehalten wurde. Die 6-Tore-Führung wurde im Folgenden nicht nur verwaltet, sondern ausgebaut und ließ die linke Hallenhälfte verstummen und unsere Zuschauer jubeln. Mit einem 13:4 und einem sicheren Gefühl ging man in die Halbzeitbesprechung, in der hauptsächlich die zerkratzten Arme und LuLu’s blaues Jochbein begutachtet werden mussten.

Die folgende Halbzeit dann geriet zum ersten richtigen Prüfstein für unsere Mannschaft. Der Angriff gegen die Raumabwehr bildet ein großes Hindernis und erfordert das Verständnis für Raum und Tiefe, welches erst in mühsamem Training erlernt werden kann. Der Abstand zu den Gegnerinnen und die räumliche Aufteilung, das Wissen und Gefühl für das richtige Timing werden Bestandteil der nächsten Monate im Training sein. Konsequenterweise warf unser Team nur 2 Tore in der zweiten Hälfte, ließ allerdings auch nichts weiter anbrennen, weil die Abwehrleistung ein weiteres Mal herausragend war (3 gehaltene 7m inkl. zweier Nachwürfe vom Kreis) und man ohne weitere Gegentor als Gruppenerster nach Hause fahren konnte (Endstand 15:4).

Vielleicht noch ein Wort zu den unterschwellig formulierten Kritiken einiger gegnerischer Trainer, unsere Mannschaft hätte überproportional aggressiv bzw. unfair gespielt. In keinem der vergangenen 7 Spiele hat auch nur eines unserer Mädchen die Gelbe Karte wegen eines Fouls gesehen (2x wegen fehlenden Abstands) geschweige denn eine 2-Minuten-Zeitstrafe kassiert. Es gehört durchaus dazu, Entscheidungen des Schiedsrichters zu kritisieren. Wir nehmen uns da nicht aus! Aber persönliche Beleidigungen gegen Kinder durch die halbe Halle zu brüllen, entbehrt jeder Grundlage. Natürlich kommt es im Spiel vor, dass Fouls im Eifer des Gefechts passieren, dies passiert gegen uns schließlich auch mehrfach in jedem Spiel, aber wir halten unsere Mädchen in jedem Spiel dazu an, gegen den Ball und nicht gegen den Körper der Gegnerin zu arbeiten und wir sind uns zu 100% sicher, dass kein Mädchen, egal aus welchem Team, böse Hintergedanken hegt.

Und jetzt noch ein paar schöne Abschlusszeilen 😉

Die beiden Wochenenden, die wir mit den Mädchen verbracht haben, waren sehr schön. Nicht nur die Siege, sondern auch die Niederlagen (der D2) haben uns gezeigt, was alles in den Mädels steckt. Die Trainingspläne für die Wochen bis zu den Sommerferien werden darauf aufgebaut, was wir und was wir nicht bei den Spielen sehen konnten. Wir empfinden die neuen Mädchen aus der ehemaligen E-Jugend (Hier ein Dank an Martina, Svetlana und Jana, die uns diese Rohdiamanten für den Feinschliff übergeben haben.) als enorme Bereicherung und hoffen, dass die nächsten zwei Jahre gleich erfolgreich in und neben der Halle verlaufen werden! Wir freuen uns auf die nächste Saison in der höchsten Berliner Spielklasse und mit der D2 in der Landesliga.

Die Trainerinnen

1. SG NARVA I +53 6:0
2. SG Hermsdorf/Waidmannslust +15 4:2
3. TSV Rudow II -14 2:4
4. Sp. Vg. Blau-Weiß Berlin -54 0:6

Mit dabei waren: Leo (Tor), Lina (9), Josi (10), Toni (8), Kathrin (17), Pauli (8), Vio, Lulu (1), Lea (7)