SG NARVA Berlin e.V.

Rückschlag in Hohenschönhausen

Polizei SV II – 3. Männer 29:28

Am letzten Spieltag vor der vierwöchigen Spielpause in der Liga hatte man es endlich geschafft, das Punktekonto ausgeglichen zu gestalten. Auch war man erstmals in die vordere Tabellenhälfte vorgestoßen und wusste die spielfreie Zeit für gezieltes Training und weitere taktische Feinjustierung zu nutzen. Unglücklicherweise hatten wir trotz Spielpause etwas Verletzungspech. In Kombination mit der herbstlichen Urlaubsplanung war der Kader vor dem Spiel gegen den PSV erstmals seit langem wieder auf lediglich 11 Spieler geschrumpft.

Dennoch standen die Vorzeichen eigentlich gut, dass man weiter den Kurs nach oben in der Tabelle verfolgen konnte. Wenn man den Spielverlauf im Nachhinein betrachtet, standen diesem Ziel vor allem zwei Dinge im Weg. Erstens: Das ungewohnte Spiel mit Kleber. Und zweitens: Die letzte Konsequenz.

In der Defensive ging man zwar beherzt zu Werk, aber leider eben nicht konsequent bis zum Pfiff des Schiedsrichters. Besser gesagt, ließ man den Gegner nach einigen Sekunden Zweikampf dann doch gewähren, da man offensichtlich damit rechnete, dass der Unparteiische jeden Moment pfeifen würde. Dem war aber meistens nicht so. Der Schiedsrichter verfolgte eine recht großzügige Auslegung, wann und was als Foul gewertet wurde, unterbrach das Spiel folglich eher selten. Ein Umstand, auf den sich der Gegner jedenfalls deutlich schneller und cleverer eingestellt hatte als unsere Farben. So gelang es der PSV-Offensive immer wieder, sich durch unsere Defensive zu tanken und vom 6-Meter hundertprozentige Abschlüsse zu suchen. Unsere Offensive hatte vor allem in der ersten Hälfte noch mit der Feinjustierung des Wurfarms auf den Kleber am Ball zu kämpfen. Im Fall eines Abschlusses konnte man den Ball meistens irgendwie im Tor unterbringen. Der Weg hin zum Kreieren einer klaren Torchance stellte sich mit den teilweise recht unsauberen Passwürfen aber als denkbar schwierig dar. Daraus resultierende Ballverluste in der Offensive luden den Gegner zu schnellen Gegenstößen und einfachen Toren ein.

Bis zum 9:9 gestaltete man die erste Hälfte recht offen, bevor dann die gerade genannten technischen Unzulänglichkeiten den PSV bis zur Pause mit vier Toren davonziehen ließ. Im Nachhinein betrachtet war es eben jenes letzte Drittel der ersten Hälfte, das jedweden Punktgewinn an diesem Tag zu Nichte machte.

In der zweiten Halbzeit kämpfte man sich zwar immer wieder auf Tuchfühlung heran, brachte sich im entscheidenden Moment jedoch immer wieder mit technischen Unzulänglichkeiten oder mangelnder Konsequenz um den Erfolg. In einem letzten Aufbäumen und vor allem dank Martins doppelter 7-Meter-Paraden hatte man sich kurz vor Schluss nochmal in Schlagweite gebracht, um vielleicht doch noch einen Punkt mitzunehmen. Beim Stand von 29:28 war der Gegner im Angriff und noch 20 Sekunden auf der Uhr. Auszeit PSV. Der Plan war klar: „Den Gegner möglichst nicht foulen, sondern zum Abschluss kommen lassen, so dass sich aus einem Fehlwurf oder einer Parade eventuell noch eine Konterchance ergibt“. Leider agierten wir auch hier nicht clever genug und ließen den Gegner einen weiteren Freiwurf provozieren, der nochmal wertvolle Zeit für den Gastgeber brachte. Nichtsdestotrotz ließ sich der Gegner dann 5 Sekunden vor Schluss doch noch zu einem Abschluss verleiten, den Martin sofort parieren konnte. Blitzschnell wurde der Gegenstoß mit einem weiten Pass direkt zum nach vorne gestürmten Alfred eingeleitet. Leider war jedoch, unmittelbar nachdem Alfred den Ball wurfbereit in der Hand hatte, die Zeit abgelaufen und die Schlusssirene machte eine potentielle Punkteteilung zu Nichte. So fehlten am Ende vermutlich lediglich zwei Sekunden für einen Punkt. Aber dafür können wir uns natürlich am Ende des Tages nichts kaufen.

Für die folgenden Partien ist es daher umso wichtiger, wieder Zählbares aufs Punktekonto zu bringen. Schon kommendes Wochenende besteht hier die Chance, zu Hause dem SV Adler zwei Punkte abzutrotzen und wieder in die Spur zu kommen. Sicherlich keine leichte Aufgabe. In der Vergangenheit waren vor allem diese Begegnungen von äußerst knappen Ergebnissen geprägt, in denen meist nur ein Tor über Sieg, Punkteteilung oder Niederlage entschied. Von daher sollten wir gewarnt sein. Was zuversichtlich stimmt, war die durchgehend hohe Motivation und der stete Glaube, das Spiel noch für sich zu entscheiden. Wenn wir diese Tugenden noch mit der letzten Konsequenz, der nötigen Cleverness und dem unbedingten Siegeswillen unterfüttern können, dann sollten die nächsten Punkte wieder in Friedrichshain bleiben. (by D.H.)

Statistik
Zeitstrafen: 0 : 1
Verwarnungen: 3 : 3
Platzverweise: 0 :0
7-Meter: 7:4

Es spielten:
Im Tor: Kai, Martin
Im Feld: Pippo (6/3), Benedikt (6), Phong (5), Jens (4), Alfred (4/1), Simon (3), Momme, Ben und Robin