SG NARVA Berlin e.V.

Spielbericht wD I + Hinrundenbericht und Ausblick auf die Rückrunde

wD-Jugend I – FSV 1912 15:15 (10:11)

Der früheste Spielbeginn der gesamten Saison fand zum Glück in der heimischen Palisadenstraße statt, sodass die Mädchen relativ ausgeschlafen zum Erwärmen erschienen. Mit der Unterstützung von Josie aus der E-Jugend und in Abwesenheit von Lili, die immer noch verletzt ist, konnten wir 9 Spielerinnen aufbieten, die sich in den vergangenen Spielen (ausgeglichene Bilanz, 3 gewonnen, 3 verloren) bewährt hatten.

Wie immer mit Schwung und von Einzelaktionen geprägt, ging es in die Halbzeit mit der Manndeckung, die mit guter Antizipation gegen den Ball und daraus folgenden Ballgewinnen bzw. Gegenstößen sehr gut begann. Auch im Spiel Frau gegen Frau blieben die körperlichen Unterschiede weitestgehend unbemerkt, denn im Gegensatz zum letzten Wochenende, als uns der Gegner auskonterte, war diese Woche Ruhe und Gelassenheit die Devise beim FSV aus Köpenick. Leider schien es unmöglich, die eine torgefährliche Spielerin zu sichern, sodass auf der Anzeigetafel völlig wider den Spielverlauf kaum ein Vorsprung herausgearbeitet werden konnte. Das 8:6 (10.min) blieb dann auch die höchste Führung der NARVA-Mädels, weil Großchance um Großchance vergeben wurde. Allein 5 Lattentreffer, zahllose vergebene, frei von 6 Meter geworfene Gelegenheiten blieben ungenutzt. Der gegnerische Torhüter wurde warmgeschossen und konnte nur 10x bezwungen werden bei etwa doppelt so vielen freien Chancen. Und auch das Führungstor der Köpenickerinnen zum 10:11 Halbzeitstand steht symptomatisch für den Verlauf der ersten 20 Minuten. Bei eigenem Ballbesitz misslang ein Wurf vom Kreis und der folgende Gegenstoß der Gäste stellte den Pausenstand her.

Die zweite Halbzeit, wie so oft in diesem Jahr mit völlig anderem Charakter als die Manndeckungsphase, schien ihrem Ruf gerecht zu werden. Kaum Aggressivität in der Raumdeckung und im Angriff völlig planlos, konnte der FSV unseren Mädels auf ein 10:14 davonziehen. Die Absprache fehlte, jeder schaute nur auf seine eigene Leistung und das Zusammenspiel mit permanentem Druck auf die Abwehr war gar nicht zu sehen. Erst mit dem Treffer zum 11:14 wendete sich das Blatt wieder. Die darauf folgenden 5 Tore (15:14) verdiente man sich dann auf einmal wieder mit Konzentration und gutem Zugriff auf den Gegner, sowie einigen Glanzparaden von Lucy hinten im Kasten. Leider konnten die FSVerinnen noch ausgleichen und ließen enttäuschte NARVA-Mädels zurück, die den Sieg verdient gehabt hätten.

Bilanz Hinrunde Verbandsliga

Erst einmal vorweg: Wir sind ÜBERAUS zufrieden mit den Vorstellungen der Mädchen in dieser Verbandsliga Hinrunde 2015. Der überraschende Abgang einer Leistungsträgerin führte keinesfalls zu Demotivation, sondern ganz im Gegenteil zu einer „jetzt-erst-recht“-Haltung. Der Sieg zum Einstand im September und der glückliche Punktegewinn gegen Spandau sorgten für gute Laune und eine ordentliche Trainingseinstellung über die gesamten Wochen hinweg, die nach einer kurzen Durststrecke (2 Niederlagen) vom Sieg gegen den Lokalrivalen TSC weiter beflügelt wurde. Die sehr ordentliche Trainingsbeteiligung (im Schnitt 12 Mädchen) machte es diese Saison möglich, die schwere Umstellung von der E-Jugend in die D-Jugend leichter zu machen. Spiel- und Raumverständnis, sowie der eigene Wille, das Tor zu erzielen wurden merklich verbessert und auch im konditionellen Bereich können wir kaum klagen. Wie in jeder Gruppe, so gibt es auch bei uns immer mal wieder Zankereien und Trotzphasen, aber private Animositäten wurden nie in der Halle ausgelebt, sodass kleine Interventionen immer außerhalb der Trainingshalle geklärt wurden.

Aber bei allem Lob, es sind auch noch viele Dinge verbesserungswürdig. Die Spiele gegen Rudow (9:25, 1.Platz), Lichtenrade( 9:25, 2. Platz) und OSF mit Abstrichen (20:28) zeigten, wie viel Handball schon in der D-Jugend möglich ist. Der vielfach erwähnte Standhandball im Angriff, das Umschalten aus der Abwehr heraus und das Auge für Ball und Gegner in der Manndeckung sind nur drei der vielen Punkte für das Training im Dezember und im neuen Jahr. Nichtsdestotrotz bleibt eine ausgeglichene Bilanz festzuhalten (7:7 Punkte), die in der Geschichte des weiblichen Bereichs der SG NARVA in der D-Jugend ein Novum darstellt. Nachdem man in der letzten Hinrunde noch sang- und klanglos abgestiegen war, sich dann berappelt hatte und unbesiegt Landesliga-Meister wurde; konnte man dieses Jahr endlich in der stärksten Berliner Liga verbleiben. Ob die Löschung aller Punkte ein Vor- oder Nachteil für uns sein wird, bleibt abzuwarten. Mit den voraussichtlichen Aufsteigern aus Hermsdorf/Waidmannslust hat man ja positive Erfahrung in der Qualifikation machen können.

Einzelbewertung:

Lucy: starker Rückhalt im Tor, wenn auch nicht immer einer Meinung mit den Trainern, so doch immer bereit, mit allwöchentlicher Doppelbelastung (C-Jugend) und stetem Engagement hält sie den Kasten sauber.
Eileen: In der Qualifikation und im Trainingslager positiv hervorgetan, stellte die Umstellung zur D-Jugend kaum ein Hindernis für unseren Kreis dar. Immer gut gelaunt, immer da und auch kurzfristig zum Aushelfen bei der zweiten eingesetzt, ist sie sehr verlässlich.
Rike: Die Chefin auf dem Feld. Nicht selten erzielt sie 10 Tore oder mehr und hält die Mannschaft damit selbst in der Raumabwehr immer im Spiel. Eins-gegen-eins Situationen sind ihr Fachgebiet und bisher hat sie noch kaum einen Gegner gefunden, der sie aufhält.
JoJo: Ein bisschen mehr Selbstbewusstsein und die gute Leistung in der Abwehr würde sich auch in ihrer Torausbeute widerspiegeln. Die Trainingsweltmeisterin (immer anwesend, immer voll dabei und nur selten wird gequasselt) muss endlich ihre Chancen besser nutzen, dann ist die Gefährlichkeit von der halb Rechten nur noch eine Frage der Zeit.
Maxi: u.A. bei ihr kann man eine deutliche Steigerung zum Vorjahr erkennen. Auch wenn oft die halbe Tasche in der Halle vergessen wird, der Kopf ist im Spiel immer da. Sie übernimmt neuerdings auch mehr Verantwortung, hat aber auch noch Tor-Abschlussprobleme. In der Abwehr bekommt sie immer die stärksten Gegner und geht regelmäßig mit einem Lächeln in den Zweikampf, sodass die anderen sich nur noch mit dummen Sprüchen zu helfen wissen.
Luna: Die Überraschung aus dem Jahrgang 2004. Blitzschnell fegt sie die Außenbahn entlang und wird nie müde. Ihre körperlichen Nachteile werden oft mit guten Gedanken wettgemacht und in (unmögliche) Tore von Außen umgesetzt. Das Engagement auch mal mit dem Ball den Gegner auszutricksen fehlt noch, wird aber nicht mehr lange brauchen.
Toni: „In der Ruhe liegt die Kraft“ beschreibt unsere Toni wohl am besten. Gemächlich kommt sie in die Halle, gemächlich wird sich warmgemacht und ganz entspannt auf das Kommende vorbereitet. Erst im Spiel, wenn sie sich ihrer Gegnerin entwindet und mit Mamas lautstarker Unterstützung von der Tribüne zum Tor dreht, erkennt man ihre Gefährlichkeit. Der Ruhepol der Mannschaft wird nie laut, wirft aber in jedem Spiel wichtige Tore vom Kreis. Auch wenn die Luft nicht immer für 40 Minuten reicht, ein Leistungsschub ist seit September deutlich zu sehen.
Lili: Unsere Abwehrqueen. Auch wenn keiner in der Halle wusste, warum, Lili bekam die erste 2minuten-Strafe dieser Saison. ‚Verdient‘ hatte sie sich durch eine hervorragende Abwehrleistung, die den damaligen Gegner fast im Alleingang unschädlich machte. Dazu die Wurfkraft im Angriff, mit leider noch zu wenig Vertrauen, auch mal „einen rauszuballern“, macht aus Lili einen wertvollen Teil der Mannschaft, der leider verletzungsbedingt pausieren musste. Wir hoffen auf eine schnelle Besserung!“
Lonna: Erst später wegen der guten Leistungen in der zweiten Mannschaft hinzugestoßen, zeigte Lonna gerade in der Manndeckung, dass auch sie immer für ein Tor gut ist. Mit weniger Spielzeit, aber dafür mehr Erfahrung im Leistungsbereich, wird sie für die Rückrunde fest eingeplant.
Josi: Rikes kleine Schwester zeigte, dass das Handballgen in der Familie liegen muss 😉 Viel und regelmäßig kam sie zu uns in die D-Jugend und machte dann auch ihre ersten Tore bei uns. Kluge Pässe über weite Entfernungen, ruhige Spielübersicht und Engagement in der Abwehr zeichnen „unsere Kleene“ aus; und außerdem zeigen sie uns das große Potential des noch E-Jugend-Jahrgangs 2005.

Allgemein nochmal was zum Schluss:

Liebe Mädels, Eltern und Anhang,
Ihr macht uns wirklich große Freude! Die Saison verläuft vielleicht nicht immer erfolgreich, doch mit so großem Einsatz Eurerseits, dass wir eigentlich nie Grund zum Klagen haben. Schön finden wir auch, dass es nur selten Animositäten in unserer kleinen Handballwelt gibt und die positiven Meldungen Eurerseits werden immer gern gesehen. Danke dafür! Thoni, Lotthi und Elisa freuen sich schon auf die Rückrunde und dann kommt von Euch hoffentlich wieder so viel Power, sodass Schiris, Gegner und alle anderen Tribünenzuschauer Respekt vor uns haben! (by E.K.)