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Trainingslager 2014 – Ein Tagebuch
- Updated: August 23, 2014
Seit einigen Stunden ist die 140-köpfige Reisegruppe aus Ahlbeck heimgekehrt, hinter uns liegen anstrengende und ereignisreiche Tage, die vom fiktiven D-Jugendspieler „Riccardo“ (Ahnlichkeiten mit lebenden Personen rein zufällig) in Tagebuchform rekapituliert werden.
Tag 1 – Die Anreise
Liebes Tagebuch, heute Abend kann ich schlecht einschlafen. Draußen heult der Wind, neben mir schnarcht „Johann“ und ich würde jetzt gern ein wenig dem YOLO-Zeitgeist (you only live online © Konsti/mE) frönen, wie ich es ja um 22 Uhr so gewohnt bin. Aber die fiesen Trainer haben uns die moderne Kommunikationstechnologie verboten. Also schreibe ich etwas im Schein meiner Taschenlampe, um später meinen Eltern auch alles ganz genau erzählen zu können.
Gegen 13 Uhr kamen wir in Ahlbeck an und bezogen nach dem Essen unsere Zelte, bevor wenig später Uli und Rico an den Strand baten. Uli ist wohl die Kurzform von Guliver, der lacht kaum und macht echt hartes Training. Rico hingegen war mir zunächst sympathisch. Nicht nur wegen unserer ähnlichen Namen, aber der lacht auch kaum und macht auch krasses Training. Auf jeden Fall sind wir viel gelaufen.
Nach dem Abendbrot (Wir mussten die Tische selbst abwischen!!!) durften wir zur Pommernhalle, wo unsere mB1 nach fünf Wochen ohne Ball quasi direkt aus dem Bus auf den kommenden Oberliga-Gegner aus Neubrandenburg traf. Neubrandenburg war richtig gut (2:10), aber dann hatten sich meine Vorbilder an den lange vermissten Ball gewöhnt und verloren am Ende mit 28:33. Das soll wohl trotzdem gut gewesen sein, hat Uli gesagt. Damit schließe ich für heute. Morgen früh wollen uns die Trainer um 6:30 Uhr wecken, und das in den Ferien…
Tag 2 und 3 – Strapazen
„Und jetzt zur Seebrücke“ sagt Uli, nachdem wir aus dem Schlaf gerissen wurden und ein wenig Aktivierung betrieben haben. Mir war nicht ganz klar, was die Seebrücke ist, aber ich laufe den anderen nach. Irgendwann kam die Seebrücke, aber wir mussten ja noch zurück. Glücklich kam ich an, schaute aber in grimmige Trainergesichter, die mich anscheinend früher erwartet hatten. Sie sagten etwas von „Ehre“, nicht zu schlendern, und ordneten Liegestütze an. Weitere Trainingseinheiten folgten, die ganz schön in die Beine gingen. Dazu hörten wir, dass die B1 mit dem Fahrrad achtzig Kilometer durch das „Gebirge von Ückeritz“ nach Peenemünde und zurück gefahren war. Es musste sich was ändern, dachte ich mir, denn andere lagen am Strand nur rum und ließen sich jetzt schon pflegen. Das wollte ich auch…
Tag 4 – Mal was probieren
Ich hatte beschlossen, den Tag etwas gechillter anzugehen und meldete mich bei meinen Trainern „verletzt“, die gingen auch mit mir zum Arzt, der eine „Überlastung“ feststellte. Haha, Plan funktionierte! Ich musste im Training nur noch leichte Sachen machen. So geil, die Trainer waren verarscht! Am Abend sah ich dann aber, was echte Verletzungen sein können. Eines meiner Vorbilder aus der B1 musste nach einem Testspiel mit dem Krankenwagen abtransportiert werden, wurde mit leichter Gehirnerschütterung aber wieder entlassen. Rührend hatten die anderen Mannschaftsmitglieder ihn umsorgt, sangen fortan immer wieder „Teil des Schiffs, Teil der Crew“.
Tag 5 – Turnaround
Jetzt wurde mir irgendwie langweilig, Uli ließ mich nach langem Betteln, das für mich dezent erniedrigend war, aber wieder mitmachen. Das Lagerfeuer war dann eine echte Herausforderung für mich. Die wD-Trainerinnen hatten unsere Coaches animiert, Grillgut erst nach richtig beantworteten Fragen freizugeben. Jetzt konnte ich glänzen und verschenkte meine Errungenschaften auch an Mannschaftsmitglieder – Teilen macht Spaß. Dummerweise offenbarte ich im Überschwang des Erfolges meinen zuvor lückenlosen „Nicht-Trainingsplan“.
Danach ging es ins Bett. Alte Hasen hatten schon prophezeit, dass bald die Nachtwanderung anstünde. Und so war es auch. Aber wir 20 abgezockte D-Jugendliche ließen uns im Gegensatz zur wE vom Spektakel souverän nicht beeindrucken. Ohne äußerliche Regung kamen wir in unseren Zelten an, bevor uns eine Überraschung doch noch schaudern ließ. Liebes Tagebuch, ganz vertraulich, ich konnte in dieser Nacht kaum schlafen…
Tag 6 – Brechen
Obwohl ein paar Tage vor unserer Anreise der Norovirus im Camp grassierte, erwischte er uns nicht körperlich. Dennoch sprachen die Trainer hinter vorgehaltener Hand immer von diesem „Ziel des Brechens“, das verwundert mich immer noch. Inzwischen hatten wir uns jedenfalls gut „zusammengerauft“, team- und altersklassenübergreifend. Die besten Laufzeiten wurden nun erreicht, die Belohnungen auch an den „Brother from another mother“ weitergereicht, sodass der letzte Trainingstag wie im Fluge verging.
Tag 7 – Heimkehr
Liebes Tagebuch, jetzt kann ich endlich meinen Eltern erzählen, dass dieses Traingslager Kinderquälerei war, der „Matthias“ auf meiner Matratze saß und mir meine Sportzeitung nicht geben wollte. Die bekommen was zu hören, sag ich dir! Aber am Ende muss ich doch festhalten: „We stay together, we fall together. NARVA 4 life.“
Weitere Bilder folgen…