SG NARVA Berlin e.V.

Zwei Halbzeiten, zwei Gesichter

TSV Zehlendorf 88 – 2. Männer 29:29 (18:13)

Die zwote Vertretung reiste am vergangenen Samstag nach Zehlendorf, um Z88 zu bespielen. Wiedergutmachung – das war die Prämisse, wurde doch das Hinspiel aufgrund einer indiskutablen Leistung deutlichst verloren. Der Gegner war mit einem starken linken Rückraum und einer unangenehmen 5:1-Abwehr in Erinnerung geblieben.

Leider erinnerten die ersten 20 Minuten sehr an das Hinspiel. Im Angriff ließen wir uns von der gegnerischen Abwehr, dieses Mal in einer 6:0-Variante, den Schneid abkaufen. In der Abwehr, vor allem aber auf der rechten Seite, leisteten wir viel zu wenig Gegenwehr und führten keine (!) Zweikämpfe. Die Folge: Eine 14:5-Führung (21. Minute) für Z88, die auch in der Höhe absolut gerechtfertigt war. So senkten sich langsam die Köpfe und eine abermals deutliche Niederlage drohte. Die Mannschaft raffte sich für die letzten Minuten auf und verkürzte durch doppelte Überzahl auf einen 18:13-Halbzeitstand. Dabei zeigte sich insbesondere eine 5:1-Deckung als taktisches Mittel, um den gegnerischen Rückraum zu Fehlern zu zwingen.

In der Halbzeitpause wurden die Gemüter beruhigt und inbrünstig darauf hingewiesen, dass noch weitere 30 Minuten zu spielen sind und somit noch Chance auf Zählbares besteht. Die Devise bestand darin, die doppelte Überzahl konsequent auszunutzen und den gegnerischen Vorsprung langsam wegzuschmelzen.

Gesagt, getan: In der Folge verkürzten wir auf 18:16 (33. Minute). Wir erlaubten uns leider 5 Minuten „aktive Regeneration“, ehe wir uns wieder auf das Handballspielen konzentrierten. Obwohl uns Z88 in dieser Phase auf ein 21:17 distanzierte, verließ uns nicht der Siegeswille. Wir bestraften die technischen Fehler des Gegners, der nun zusehends nach Kräften rang. In der 50. Minute sollten wir die erste Führung erzielen (21:22). Eine starke Torwartleistung der beiden A-Jugendlichen Czirson und Kaßburg (7-Meter-Killer wie ein gewisser „Spanier“), die doppelte Unterzahl des Gegners sowie eine deutlich bessere Abwehrleistung machten dies möglich.

Danach entwickelte sich ein Spiel auf Messers Schneide. Anstatt dem Gegner den „letzten Stoß“ zu verpassen, ließen wir Z88 durch teilweise überhastete Abschlüsse und Wurfpech wieder ins Spiel kommen. In der Schlussphase konnte nun immer Z88 vorlegen, so auch in der letzten Minute (29:28). P. Kretzer erspielte sich in dem letzten Angriff eine aussichtsreiche Wurfposition, sogar mit Wurferfolg. Leider war bereits abgepiffen, sodass 2 Sekunden vor Schluss lediglich ein Freiwurf auszuführen war. Diesen nagelte C. Reitzig dann nach Wurfschirm ins kurze Eck (liebe Grüße nochmals an den gegnerischen Torwart). Was folgte, war pure Erleichterung auf Seiten von NARVA.

Fazit: Neben der bereits heraus gestellten Torwartleistung, hat sich unser Teilzeit-Linksaußen ein Lob verdient. Dieser hakte sich bei jedem Wurf voll rein und ließ sich nicht von dem teilweise gefährlichen Spiel seines Gegenspielers beeindrucken. Berechtigterweise muss sich die Mannschaft fragen, weshalb gerade in Spitzenspielen (s. Spiel gegen Spandau) die Einstellung erst nach (deutlichem) Rückstand aufgebaut wird. (by JHS)

Es spielten: Czirson, Kaßburg – Wiesner (9/3), Co. Reitzig (7/3), Kretzer (4), Sparr (3), Klippel (2), Bogisch, D., Koch, Nguyen, Wittstock (je 1), Surrow.