SG NARVA Berlin e.V.

Auf der Suche nach Selbstverständlichkeiten

Turnsport 1911 II – 3. Männer 26:27 (13:11)

Nachdem am vergangenen Spieltag das Duell gegen den Bezirksnachbarn aus Kreuzberg denkbar knapp mit 27:28 unglücklich verloren ging, hieß es die überragende Einstellung der Vorwoche zu konservieren und auch gegen einen Abstiegskandidaten der Stadtliga B abzurufen. Darauf schwor sich die Mannschaft ein und gelobte eine adäquate Umsetzung. Aus dem Hinspiel gewarnt, wollten wir die linke Angriffsseite des Gegners, welche für den Erfolg im Hinspiel verantwortlich war, neutralisieren.

Lauter gute Vorsätze, die wir nur teilweise umsetzen konnten. Von den ersten 5 Gegentoren erzielte -welch Überraschung- die linke Angriffsseite der Turnsportler 4. Fehlende Passgenauigkeit, technische Fehler und schlechte Entscheidungen unserer Offensive machten uns das Leben in der ersten Hälfte unnötig schwer, so dass wir mit nur 11 erzielten Toren in die Pause gehen mussten. Dass der Rückstand nicht höher ausfiel, hatten wir einer sich im Laufe der ersten Hälfte stabilisierenden Abwehr zu verdanken. Insbesondere in den ersten 15 Minuten bewahrte uns Tom vor einem deutlicheren Rückstand.

Die zweite Hälfte begannen wir mit einer veränderten Abwehrformation, aus der Robert als „aggressive leader“ herausstach und die vermisste Emotionalität auf die Platte brachte. Dem Gegner fiel es mit zunehmender Spieldauer immer schwerer, Tore zu erzielen, da auch Kai im Tor an die Leistung von Tom anknüpfen konnte. Mit einer Manndeckung gegen Alfred versuchten die Turnsportler nochmals, unser Angriffsspiel zu verwirren, was ihnen nur kurz gelang. Aus den 5 gegen 5 Situationen konnten wir überwiegend freie Würfe generieren, die insbesondere Arne mit einer fehlerfreien Quote auf der für ihn zumindest in dieser Spielzeit ungewohnten Linksaußenposition verwertete. Beim Stand von 23:27 bei noch 4 zu spielenden Minuten sah alles nach einem doppelten Punktgewinn aus. Turnsport stellte auf Manndeckung um und konnte zum Ärgernis aller durch einen abschließenden 3:0- Lauf den Endstand erkämpfen. Dadurch dürften die hängenden Köpfe der Narvaristis zu erklären sein, die trotz erkämpfter Punkte zunächst aussahen wie Verlierer, ehe Alfred eindringlich auf das Ergebnis hinwies.

Das Spiel hat erneut gezeigt, dass jeder Gegner der Liga als Herausforderung gesehen werden muss und der jeweilige Tabellenplatz wenig über einen möglichen Spielausgang prophezeien lässt. Wenn es der Mannschaft gelingt, diese Herausforderungen als solche zu verstehen und anzunehmen, ist sie in der Lage tolle Spiele abzuliefern. Siege gegen schlechter platzierte Mannschaften sind nicht selbstverständlich, können es aber werden, wenn Emotionalität, Einstellung und Leidenschaft zu Selbstverständlichkeiten werden. (by Schulle)

Tor: Tom, Kai
Feld: Franz 5, Alfred, Arne je 4, Florian, Mitja je 3, David, Jens je 2, Robert Ö., Robert B., Philipp, Benjamin je 1, Michael