SG NARVA Berlin e.V.

Brille gerichtet, ersten Auswärtssieg eingefahren

 

TSV Rudow II – 2. Männer 22:25 (12:13)

Zunächst gebührt dem Gastgeber ein Dank, da er die Begegnung um 24 Stunden verlegte, um auch unseren Herter-Hochzeitsgästen vom Vortag die Teilnahme zu ermöglichen. Offensichtlich half dieser Umstand auch den Rudowern, die im Gegensatz zu vorherigen Spielen eine voll besetzte Bank aufzubieten hatten. Unser Rückraum war durch diverse Ausfälle weiterhin ausgedünnt, erhielt aber unter der Woche Verstärkung durch den Co-Trainer der 1. Männer, der sich im hohen Alter von 25 doch noch ein wenig körperlich betätigen möchte. Allerdings nahm „Die Brille“ nach ausgiebiger Dusche vor dem Spiel erstmal gänzlich entspannt auf der Bank Platz wie Sportfreund Sparr, der nach langwieriger Ellbogenverletzung wieder ins aktive Geschehen eingreifen konnte.

Zu Beginn präsentierten sich beide Vertretungen am Sonntag um 19 Uhr wie um 10 Uhr morgens. Unausgeschlafen wurden Bälle vertändelt, ehe die Süd-Neuköllner erste Ausrufezeichen aus dem Rückraum setzen konnten. Man rieb sich auf der Bank die Augen, setzte teilweise die Brille auch wegen seltsamer Entscheidungen der Referees auf, die sich binnen Sekunden regulierten. Ein Gefühl der Konzession kam da auf. Sei es drum. Rudow konnte unserer nun aktiveren Deckung nach dem zwischenzeitlichen 9:7 und mit der Einwechslung der „Brille“ und des „Ellenbogens“ kaum mehr antworten. Etwas „unglücklich“ wirkende Gegentreffer von den Außenpositionen verhinderten eine höhere Führung als das schließliche 12:13 zur Pause.

Es lief ganz ordentlich, spielte man doch bei einem VL-Absteiger, der individuell auch gut besetzt war. Glänzen hatten unsere Farben bisher jedoch nicht können (müssen). Dabei blieb es auch. Rudow schien ebenfalls unabgestimmt, hatte bis zum 16:17 ein paar Lichtblicke, wurde hernach gleich doppelt dezimiert. Diese Phase, geprägt von unserer Ungeduld, überstand der TSV ausgeglichen. Aber nicht wie in Spandau (Pokal) behielten wir nun die Kontrolle. Keeper Balyemez verhinderte mehrfach den Ausgleich/Rückstand, nachdem ihm der Trainingsältere entgegen flehender Blicke Verantwortlicher das Vertrauen gab. Dass ALT sich auf JUNG verlassen kann, setzten dann Kroggel und Ansohn (mA2) ebenso mustergültig um. Die „Geflügelzange“ (beide 18) setzte von der erfahrenen Defensive eroberte Bälle gut in Tore um. Denkwürdig: Verletzungsfrei (!)  nahm Michael Hagen einen Abpraller im Sprung über dem eigenen Torkreis auf und schickte via 180-Grad-Drehung Ansohn auf die Reise zum 19:23 drei Minuten vor Schluss. Der Kontrahent versuchte noch einmal mit offener Manndeckung eine ähnlich komplizierte Wende – die war aber nicht mehr möglich. Zu clever agierten die erfahrenen 25- und 37-Jährigen auf RR und RL. Heftiges Prellen des Spielgerätes führte dann 33 Sekunden vor Ultimo neben Füllung der Mannschaftskasse zu einer 100-Prozent-Quote für unseren kränkelnden „Torwächter“ älterer Generation.

Fazit: Alle Beteiligten haben am Sonntagabend keine Galavorstellung geliefert. Aber wir haben in Rudow gewonnen – kann sich ja sehen lassen. Mit Platz 4 gehen wir in die Herbstpause, sehen der Genesung unseres Rückraums hoffnungsvoll entgegen… Es geht – vor allem spielerisch – noch viel mehr!

Tor: Balyemez (1.-60), Fehling (33 Sekunden)

Feld: Sparr (10/5), Ostwald (5), Kroggel (3), Ansohn (2), Rucht (2), Wittstock (1), Terreau (1), Surrow (1), Hagen, Basler, Kurzweil, Wiesner, F.