SG NARVA Berlin e.V.

DIE LANDESLIGA-MEISTERSCHAFT PERFEKT GEMACHT – Ein Rückblick

Nachdem letzte Woche eine kleine Zusammenfassung der Rückrunde gemacht wurde, soll heute nochmal die gesamte Saison beleuchtet werden.

Die Qualifikation vor gut einem Jahr lief mittelprächtig (3. von 5) in der ersten und äußerst erfolgreich in der zweiten Runde (1. von 4), sodass das ausgeschriebene Ziel Verbandsliga erreicht werden konnte. Die Vorbereitungsphase in Bohmte (Rasenturnier) und Ahlbeck (Trainingslager) lief mal gut mal weniger gut, konnte aber von den Anwesenden zur konditionellen und spielerischen Weiterentwicklung genutzt werden. Außerdem konnten erste Kontakte zur E-Jugend hergestellt werden, die im Laufe der Saison wichtig werden sollten.

Als letzte Station vor dem Saisonbeginn wurde das Heimturnier der SG NARVA gespielt und wegen Mangels an Gegnern, wurde kurzerhand die Veranstaltung der männlichen D okkupiert 😉 Auch hier wieder zeigten die Mädchen, dass man sich gute Hoffnung für die oberste Spielklasse machen konnte. Als internes Ziel der Trainer galt zu jeder Zeit der Klassenerhalt (zur Saisonhalbzeit gibt es immer einen Spielklassenwechsel zwischen Verbands-, Landes- und Stadtliga für die jeweils besten und schlechtesten Mannschaften) und entsprechend optimistisch ging es in das erste Spiel gegen Hermsdorf/Waidmannslust. Die folgende herbe Niederlage (35:17) dämpfte natürlich erst einmal den erarbeiteten Optimismus, aber die intensiven Trainingseinheiten wurden mit viel Murren und Stöhnen durchgezogen und die fruchtlosen Diskussionen mit den Trainerinnen klagend hingenommen (jetzt am Ende der Saison können wir stolz vermelden, dass fast jeder 10 Liegestütze hintereinander hinbekommt, ohne dass die Arme einbrechen :D).

Das erste Heimspiel gegen den TSV Rudow eine Woche später zeigte dann den Mädchen, dass man keineswegs zu Unrecht in der Verbandsliga spielte, denn lediglich die fehlende Cleverness vor dem Gegner und Coolness bei den Torwürfen verhinderte den verdienten Punktgewinn. So ging das Spiel in den letzten Minuten noch mit 18:22 verloren.

In dieser Art und Weise vollzog sich die gesamte Hinrunde. Während man gegen fast alle Gegner im oberen Drittel hohe Niederlagen einstecken musste (TSC I und FSV), war man gegen die Tabellennachbarn selten ohne Chance. Die erneut knappe Niederlage gegen den in der Quali geschlagenen ProSport (20:23) und der Sieg im Pokalspiel gegen Ajax Köpenick (LL, 36:15) gaben dann die nötige Kraft für die restlichen Spiele in 2014.

Leider verlor man dann auch das Pokalviertelfinale gegen den Tabellennachbarn aus Lichtenrade, sodass es in der Rückrunde galt: Alles auf Anfang.

Auch wenn wir in der Hinrunde wenig zu feiern hatten, so schafften es die Mädels doch immer mit neuem Mut in die Spiele zu gehen. Das beste Beispiel für die gesamte Saison bietet das Spiel gegen den BSV. Das wohl weiteste Auswärtsspiel der Hin-und Rückrunde gegen den Tabellenführer (ungeschlagener Berliner Meister, Stand 22.3.15) musste mit einer spärlich besetzten Bank geführt werden und in dem Bewusstsein, dass die drei Auswechselspielerinnen krank, bzw. erstes Jahr E-Jugend waren). Die Hoffnung auf eine volle Mannschaftsstärke schien schon verschwindend gering zu sein und die erste Phase der Erwärmung wurde nur zu fünft absolviert. Hier aber zeigte sich der wahre Charakter der Mannschaft: Nachdem Rike von ihrem frühen Fußballspiel noch auf sechs erhöhte und ihre jüngere Schwester Josi auch überredet werden konnte, kamen auch noch Maxi und Lena obwohl sie stark erkältet waren und setzten sich zur Unterstützung mit auf die Bank. Näheres zum Spielablauf wurde bereits berichtet, an dieser Stelle nur so viel: Der kämpferische Einsatz und die Bereitschaft, alles für die Mannschaft zu geben, kann nicht hoch genug bewertet werden. Die 26:21 Niederlage ist bis heute der niedrigste Sieg des BSV.

Wie man es aus anderen Sportarten und Ligen kennt, ist der Abstieg für eine Mannschaft oft ein Fass ohne Boden und leitet viele weitere Niederlagen ein, sodass man trotz der Erfahrung in der höheren Spielklasse keinen Profit daraus schlagen kann. Nicht so unsere Mädels.

Der wegweisende Sieg gegen TSC II und das im Nachhinein wichtige Unentschieden gegen TUS Hellersdorf legten die Grundlage für eine ungeschlagene Rückrunde, die mit dem Sieg gegen Ajax Köpenick (31:18) an diesem Wochenende perfekt gemacht wurde.

Die verdiente Landesliga-Meisterschaft hat nicht nur Blut, Schweiß und Tränen gekostet, sondern hat auch viel Erfahrung, Freude, Ehrgeiz, Mut und Miteinander hervorgebracht, die aus Einzelspielern eine Mannschaft gemacht hat. Zum Ende der Saison konnten trainierte Auslösehandlungen beobachtet werden, die taktische Disziplin in der Raumabwehr konnte verbessert werden und das Auge für den freistehenden Mitspieler war deutlich aufmerksamer. Die Einbindung von spielschwächeren Spielerinnen und Anfängerinnen wurde vorangetrieben und auch der Trainingsfleiß nahm, nach anfänglichen Ausreden, zum Ende hin immer mehr zu. Auch die Integration der ersten E-Jugendlichen verlief ohne Probleme, sodass man von den oft gehörten Zickereien in Mädchenmannschaften selten bis nie Kenntnis nahm.

Der Abschied von Tara und Jassy, die uns nun schon von Beginn an bei NARVA begleiten, folgt mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Das vorbildliche Engagement der Eltern (angefangen bei der Anwesenheit zu JEDEM Spiel aufgehört bei Kopien für die Spielplanung), die ihre Kinder noch im E-Jugend-Alter zu Spielen der D-Jugend gefahren haben, obwohl die beiden bereits in ihrer Altersklasse ausgiebig gespielt hatten, war uns immer eine große Unterstützung, gerade in der Anfangszeit mit dem kleinen Kader. Wir wünschen den beiden viel Erfolg in der neuen Altersklasse und behalten die weitere Entwicklung der beiden im Auge 🙂

Aber auch die anderen Mädchen haben uns oft verblüfft, zum Lachen gebracht, gefordert und auch manchmal verzweifeln lassen. Die Unterstützung auf der Tribüne (auch gegen Schiedsrichter und „feindliches“ Publikum) hat sicher manches Spiel zu unseren Gunsten ausgehen lassen, denn auch wenn es manchmal peinlich war, was Mama oder Papa gerufen haben, so haben sie doch oft auch recht.

Unsere Bilanz für diese Saison fällt sehr positiv aus und macht uns noch zuversichtlicher für die anstehenden Belastungsproben in Qualifikation und Trainingslager. Mit den nachrückenden Mädels aus der E-Jugend müssen wir uns nicht verstecken und so gehen wir Trainerinnen sehr optimistisch in die nächsten Wochen und Monate.

Jetzt wird aber erstmal gefeiert!!!

 

Lucy (Tor), Tara (10), Rike (7), Jassy (6), Sarah (4), Maxi (3), Jo (1), Lena, Toni, Joeline, Julieta

heute nicht dabei: HaLien, Sara Michelle, Lili

 

(by E.K.)