SG NARVA Berlin e.V.

Ein höchst erfolgreiches Wochenende

wD-Jugend II – SV Buckow 14:7 (6:5)

wD-Jugend I – Füchse Berlin 21:19 (13:12)

Nachdem die D1 nun schon letztes Wochenende mit dem Pokalsieg in die Saison gestartet war, wollten dieses Wochenende nun alle Mädels Punkte sammeln. Am Samstag startete die D2 in einer ungewöhnlichen Heimhalle in der Wrangelstraße gegen den BSV aus Neukölln. Mit leider nur 3 Mädchen aus dem Jahrgang 2004 aber aufgefüllt durch hochmotivierten Nachwuchs aus der E-Jugend, ging es in die Manndeckungs-Halbzeit.

Das vertraute Terrain für alle Beteiligten zeigte sich durch die schnelle und flüssige Spielweise, die nur von den harten und unfairen Fouls der Gegnerinnen unterbrochen wurde. Aber gerade unsere jüngsten Mitspielerinnen zeigten, was in ihnen steckt! Auch beim härtesten Stoßen und Kneifen kamen keine Beschwerden oder gar Tränen. Jeder wollte spielen und zeigte, dass durch Kampf und Einsatz auch größere Mädchen besiegt werden können!

In die Halbzeit ging es dann mit einem knappen Vorsprung. Die nächste Hälfte sollte dann zur Herausforderung werden, weil nur EINE von unseren Mädchen überhaupt schon mal eine Raumdeckung praktiziert hatte. Für uns blieb es also auch weiterhin bei einer Manndeckung (hatte ja hervorragend funktioniert), nur der Angriff würde kompliziert werden. Die körperliche Überlegenheit der Gegnerinnen und deren Drang, am 6-Meter kleben zu bleiben (wurde vom Schiedsrichter nicht geahndet), musste zur Herausforderung werden, weil das Positionsspiel noch unbekannt für die NARVA-Mädels war.

Es stellte sich allerdings heraus, dass die Befürchtungen der Trainer ganz unbegründet waren. Mit Skadi und Lany als Anführerinnen in Angriff und Abwehr, konnten auch Vio, Charly, Emmi, Lea und Sami (alle Jahrgang 2006) so gut in Szene gesetzt werden, dass man dem Gegner nach dessen starker Anfangsphase in HZ 2 keine Chance mehr ließ. Ständig überhastete Passfehler und abgefangene Konter nutzten unsere Mäuse wiederum zum Gegenangriff und Gegenstoß für leichte Tore. Maria hatte dann hinten im Tor gar nichts mehr zu tun und konnte zusammen mit den Trainerinnen eine Halbzeit mit nur 2 Gegentoren feiern! Letztendlich siegte die D2 mit 14:7 und kann sich trotz gravierender Personalmängel über einen gelungenen Saisonstart freuen.

Und die D1?

Der besagte Pokalauftakt hatte kaum Erkenntnisse gebracht, trat man doch gegen einen Stadtligisten an, die Auftritte einiger älterer Mädels in der C-Jugend waren zwar wohlwollend von Micha und Franz bewertet worden, einen richtigen Zustandsbericht allerdings konnte noch niemand abgeben. Und auch der Gegner sollte eine Wundertüte werden. In der Qualifikation erst gescheitert und später wegen formeller Fehler des Gegners doch noch in die VL gerutscht, konnte niemand wissen, wie stark die Füchse in der NARVA-Heimhalle auftreten würden.

Anders als einen Tag zuvor, konnten die Trainerinnen bei der ersten Mannschaft auf nahezu alle Spielerinnen zurückgreifen; aber dieses Spiel wies eine erstaunliche Parallelität zum Stadtligaspiel auf: Auch die D1-Mädels waren ihren Gegnerinnen physisch unterlegen. Die Seitenwahl ging verloren, aber der erste Angriff ging zugunsten der NARVA-Mädels aus. Das 1:0 war aber nur von kurzer Dauer, denn sowohl das 1:1 als auch das 2:1 fielen in kurzen Abständen und so blieb es auch das ganze Spiel über. Immer mal konnten die Mädchen einen 2-Tore-Vorsprung erspielen, aber bis zum 10:8 konnte nie viel gewonnen werden. Jetzt aber zahlte sich der viele Schweiß des Trainingslagers aus, denn unsere Mädels konnten sich durch einen kleinen Zwischensprint eine 13:9 Führung herausspielen. Leider wurden dann zahlreiche Torchancen vergeben, sodass man mit nur einem Törchen Vorsprung in die Halbzeit ging (13:12).

Die zweite Hälfte startete dann mit umgedrehten Vorzeichen; waren unsere Mädels durch ihre Schnelligkeit und Wendigkeit in den ersten 20 Minuten im Vorteil gewesen, waren nun die Vertreterinnen der Füchse wegen ihrer Körperlichkeit vorn. Die gedachten Befürchtungen der Trainerinnen erwiesen sich aber als unbegründet, denn die Mädels glichen jedwede Schwachstelle durch ihre Spielweise aus. Wo letztes Jahr noch spürbare Nachteile geherrscht hatten, wenn der Gegner allein durch das physische Element nicht bezwungen werden konnte, so machten die vielen mächtigen Attacken der drei Rückraumspielerinnen kaum Eindruck auf die NARVA-Mädels. Im Gegenteil, Leo konnte immer mehr Bälle halten und leitete aus ihrem Tor viele Gegenstöße ein, die nun wiederum (fast) immer verwandelt werden konnten. Wenn es mal zum Positionsangriff kam, dann wurde dieser spielerisch durch Einläufer von den Außen oder Anspiele an den Kreis gelöst. Und auch das bis zum Umfallen geübte Eins-gegen-Eins war oft zu bestaunen.

Ab dem 16:15 wurde dann die Führung nicht wieder hergegeben. Die Einwechslungen brachten keinen Verlust der Spielkultur und mit dem 21. Tor etwa anderthalb Minuten vor Spielende konnte man sich dann sicher sein, die ersten Punkte diese Saison eingefahren zu haben. Aus unserer Sicht war dieser Sieg sehr verdient (21:19). Taktische Anweisungen von außen wurden fast augenblicklich umgesetzt. Der Mut und Kampfeswille waren in jeder Sekunde sichtbar und auch wenn die Gegner ein wenig Angst machten, stellten sich alle mutig dagegen (Merle kann ein Lied davon singen, was passiert, wenn man nicht zurückweicht 😉 )

Die Integration der 2005er ist hervorragend gelungen und verspricht sich noch weiter im Laufe der Saison zu vertiefen. Die 2004er Mädels, letztes Jahr noch mehr in der Zubringer-Rolle übernahmen die Rolle der Anführer und Torschützen, wurden aber von den jüngeren fast ebenso gut in Szene gesetzt. Das Ende der Entwicklung ist nicht abzusehen, die Euphorie ist aber noch zurückzuhalten, denn mit dem Gegner aus Spandau nächste Woche hat man noch eine Rechnung aus dem letzten Jahr offen. Wenn unsere Mädels aber genauso weitermachen wie bisher sind wir guter Dinge.

Als Fazit des Wochenendes bleibt: Qualität setzt sich durch. Auch wenn in den unteren Altersklassen noch fast immer die Größe und Kraft Tore wirft, so zeigte sich an diesem letzten Wochenende im September, dass eine gute Mannschaftsleistung mindestens ebenso viel wert ist. Alle die gespielt haben können stolz auf sich und ihre Leistung sein. Die Arbeit im Sommer hat sich ausgezahlt und muss nun als Grundstock für Mehr dienen.

(E.K.)