SG NARVA Berlin e.V.

Emotionsgewaber in der Halle

 

SG OSF II – 1. Männer 17:30 (7:17)

Der Saisonstart birgt immer viel Spannung, die sich etwas lösen muss, um dann vielleicht auf ein angemessenes Niveau zu kommen. Unsere 1. Männer hatte viel in die Vorbereitung investiert, dabei aber auch enorme „Verluste“ hinnehmen müssen. Die Sportfreunde Basler, Kremser, Teller, L., Heinekamp, Ch., Bellmann, Reitzig(s) meldeten längere Pausen gesundheitlicher Natur an. Gegen den BTV 1850 ging es gerade noch einmal gut (28:28) aus, bevor es auf den Geisberg ging.

Bewusst waren sich Mannschaft und Trainerteam der unangenehmen Duelle mit den Schönebergern noch aus der vergangenen Saison. Auswärts sah man da mit einer ganz bescheidenen Leistung (27:20-Niederlage) in die Röhre. Genau das sollte nun aber nicht passieren.

Und so startete die junge NARVA-Truppe (nur zwei Spieler in der Startformation feierten schon ihren 21. Geburtstag) furios und mit lautstarker Unterstützung der Verletztengarde von der Tribüne ins Spiel. Nach 28 Sekunden netzte Buchwald – am heutigen Tag mit wenig Haupthaar, aber viel Wurfkraft ausgestattet – zum 0:1 ein und Wiesner erhöhte nach 77 Sekunden auf 0:2, bevor sich auch die Heimmannschaft zum Torewerfen bitten ließ und beim 5:4 (6. Minute) sogar in Führung ging. Eine Minute später sah dann auch noch Karpe die rote Karte für eine diskussionswürdige Aktion gegen den Schöneberger Außen. Die Tribüne brannte förmlich nach dieser Entscheidung. Eine leichte Wiedergutmachung war der daraufhin fair verworfene Strafwurf.

Ohne etatmäßigen Spielmacher mehr im Kader sollte es nun düster aussehen für unsere Farben. Doch weit gefehlt! Wenzel (Jahrgang 2002) durfte nun im Rückraum zaubern und netzte direkt zum 5:5 ein, bevor OSF noch einmal in Führung gehen durfte. Es sollte die letzte Führung gewesen sein, denn nun hatte Reitzig, Co. seinen inneren Baumeister gefunden und stellte im Zentrum mit Buchwald eine Mauer, die Donald Trump vor Neid erblassen ließe. Sage und schreibe 20 (nochmal verständlich: ZWANZIG!) Minuten ließ die rote Abwehr kein Tor zu. Alles, was irgendwie den Weg an den sechs Menschen vorbeifand, wurde von Czirson souverän entschärft. Im Angriff ließ man allerdings keine Sekunde nach und platzierte in dieser Zeit elf Bälle in den Maschen des Gegners. Auf der Tribüne brach absolute Ekstase aus ob der großartigen Phase der eigenen Mannen, der Block der Heimmannschaft war dagegen doch eher verdächtig ruhig geworden. Die Ursachenforschung ist hier noch nicht gänzlich abgeschlossen…

So ging es dann mit einem 7:17 in die Halbzeitpause, nachdem der bis dahin überragend spielende Wiesner (allein sieben Tore im ersten Durchgang) seinen ersten Strafwurf im neunten Anlauf dieser Saison vergab.

Nachdem in der ersten Halbzeit bereits fünfmal die zwei Finger der Schiedsrichter in die Höhe schnellten und Spielern eine zweiminütige Pause verschafften, blieb es hier im zweiten Durchgang enorm ruhig, beide Mannschaften widmeten sich dem gesitteten Ballgewerfe mit einer leicht besseren Ausbeute auf der Seite der Guten, sodass der Vorsprung in dieser Phase bis auf zwölf Tore anwuchs (11:23, 42.).

Doch dann der nächste Hammer: Reitzig, Ce. wurden vom Schiedsrichtergespann nicht etwa zwei Finger entgegengestreckt, sondern direkt der rote Karton. So fühlte sich Karpe auf der Tribüne wenigstens nicht so alleine. Der Fanblock, in den ersten Minuten der Hälfte eher auf das gesittete Feiern der erfolgreichen Aktionen bedacht, war nun wieder Feuer und Flamme. Es wurde wieder laut am Geisberg. Auf der Platte sollte aber auch in den letzten gut 15 Minuten nicht mehr viel anbrennen, einige Tore konnten beide Mannschaften noch auf der Anzeigetafel verbuchen, bevor beim Stand von 17:30 die Partie zu Ende war.

Fazit: Eine starke Abwehrleistung sichert einen am Ende auch in der Deutlichkeit an diesem Tag verdienten Sieg. Die Schöneberger fanden zu keiner Zeit ein ordentliches Mittel gegen die Abwehr um Reitzig, Co. und konnten in der gesamten zweiten Hälfte auch nie das Gefühl aufkommen lassen, dass dieses Spiel nochmal kippen könnte. Nun gilt es für die Sportgemeinschaft, diese Leistung im kommenden Heimspiel gegen den Aufsteiger VfV Spandau II zu bestätigen. Denn wie die letzte Saison gezeigt hat: einfache Spiele gibt es in dieser Liga nicht.

Für die SG NARVA spielten: Czirson, Kasburg – Wiesner (9/3), Buchwald (6), Heinisch (4), Lajeunie (4), Wenzel (4), Reitzig, Ce. (1/1), Kretzer (1), Fischl (1/1), Burggraf, Reitzig, Co., Karpe

Und the real MVP: Papa Kozik auf der Tribüne mit der Anzeigetafel-App! (In der Geisberg-Halle ist die Anzeigetafel für die Zuschauer nicht einsehbar) Der souveräne Lebensretter für alle mitgereisten Zuschauer! (by LT und ein wenig TF)