SG NARVA Berlin e.V.

Freitag, der 13. – abends zu Gast in Spandau

VfV Spandau – ü32 25:26 (16:16)

Und wenn Starkregen und Gewitter nicht schon besondere Umstände genug wären für ein Auswärtsspiel in Spandau, legte der Kaderschwund noch einen obendrauf. Terminabsagen, ob kurzfristig oder nicht und zeitgliche Spiele andere Vereinsmannschaften ziehen sich ja wie ein roter Faden durch diese Saison. Diesmal schien aber partout kein Torhüter verfügbar. Interne Diskussionen über Spielabsage oder/und eines aufopfernden Einsatzes eines Feldspielers in der Schießbude machte im Vorfeld die Runde. Bis zum besagten Spieltag schien das noch nicht geklärt. Hinzu kam die verspätete Anreise von 4 Feldspielern bis kurz vor und erst nach dem Anpfiff, bei einem Kader von gerademal 9 wohl gemerkt. Nun gut, hilft ja nichts, und die Vergangenheit zeigte auch, dass gerade besondere Umstände, besondere Spiele hervorrufen. Für eben jene war auch Spandau das ein oder andere Mal der Austragungsort.

Anpfiff also ohne gelernten Mittelmann, aber dafür mit aus dem Verletztenlager kurzfristig requirierten gelernten Torhüter. Erster Angriff, Spandau netzte sogleich mit seinem erfahrenen RL-Scharfschützen ein. Im direkten Gegenzug konnten wir aber kontern und so schien sich ein Spiel auf Augenhöhe zu entwickeln. Schnell kam uns auch die Erkenntnis, dass entgegen der Ansagen nicht jeder Spielzug über den RL Spandaus lief. So gestaltete sich ein spannendes Spiel. Keine Mannschaft vermochte sich abzusetzen. Uns gelang zwar in der 10. Minute die 2-Tore-Führung, aber Spandau konnte prompt ausgleichen, und somit blieb es „erstmal“ (später dazu mehr) bei der letzten Führung unsererseits. Fortan bemühten wir uns, auf die Führung der Gastgeber zu antworten. Halbzeitstand war ein gerechtes 16:16.

Entgegen unseres minimalen Kaders und unserer Erschöpfung wollten wir das Tempo hoch halten, besser noch vermehrt erhöhen, denn es schien auch der Gegner bereits zu pumpen. Gesagt, getan. Wir versuchten den Ball schnell nach vorne zu tragen, die gegnerische Abwehr in Bewegung zu versetzen und einfache Tore zu erzielen. Das machten wir auch ganz gut, bis, ja bis zum Abschluss. Wir erarbeiteten uns die Chancen, scheiterten aber häufig am gut aufgelegten Torhüter der Spandauer.

Was passierte dann? Zusehends wurden wir nervöser und sahen unsere Chancen dahin schwimmen. Der VfV setzte sich langsam ab. In der 47. Minute lagen wir 5 Tore zurück (23:18). Auszeit unsererseits. Die Fehler sowie unsere Möglichkeiten waren klar. Unsere Abwehr stand ganz gut, unser Torwart hielt, was zu halten war, und auch ein bisschen mehr. Vorne spielt diesmal die Musik. Zuviel hatten wir bereits investiert und wollten die Punkte daher nicht so einfach hergeben.

Auf die eigenen Stärken besonnen brachten uns 2 Tore in Folge wieder ins Spiel. Eine berechtigte Zeitstrafe für Spandau nutzen wir ebenso effektiv. 24:23 (56min), nur noch eins. Spandau nahm die Auszeit. Aber die Euphorie der Aufholjagd war uns nun kaum noch zu nehmen. Ausgleich nach Wiederanpfiff. 24:24 – 4 Minuten auf der Uhr. Spandau erzielte routiniert die erneute Führung. 3 Minuten noch zu spielen und wir waren am Zug, hielten die Möglichkeit, uns zumindest mit einem Punkt zu belohnen, selbst in der Hand. Auf Zeit zu spielen, war nicht drin, da das souveräne Schiedsrichtergespann dies konsequent ahndete. Aber man konnte uns nur per Foulspiel stoppen. Tischendorf verwandelte den 7m zum Ausgleich. 1:10 vor Schluss. Es folgte der letzte Angriff der Gastgeber. Unentschieden oder Niederlage?

Nein, wir erkämpften uns den Ball, 20 Sekunden noch, ab nach vorne, einmal konsequent rumspielen, anstoßen und nach rechts abräumen…fast wie einstudiert kam Radke (#13 am Freitag, den 13.) auf Rechtsaußen zum Wurf. Und obwohl bis dahin recht glücklos, netzte er mit dem Schlusspfiff zur Führung, zum Sieg ein.

—Hoch die Hände, Wochenende—

Fazit 1: Faire Begegnung beiderseits. Denke, beide Mannschaften haben ihre Erfahrung in der gemeinsamen Vergangenheit.
Fazit 2: Schön, in so engen Spielen ein souveränes Schiedsrichtergespann zu haben. So erübrigte sich jede Diskussion im Nachhinein.
Fazit 3: Tolle Mannschaftsleistung. Das Beste aus den Umständen gemacht und sich verdient selbst dafür belohnt. Ich hoffe, wir können die Euphorie in die letzten 2 Spiele mitnehmen und somit eine durchwachsene Saison erfolgreich abschließen.
Fazit 4: So fetzt ein Freitagabend in Spandau. Dank an David und Bernd (vermutlich ältester ü32-Neuzugang inkl. Tor-Kisten Premiere). Immer wieder gerne!

Torschützen: Jurzitza (7), Klausmeyer (6), Scheil (5), Radke (3), Tischendorf (3/3), Schlotterbeck (1), Reizner (1), Henning, Scholz

(by RK)