SG NARVA Berlin e.V.

Launiger Samstagabend

KSV Ajax II – 4. Männer 34:24 (14:12)

Wenn man 8 Spiele in Folge nicht verloren hat (15:1 Punkte), reist man auch zu einem Aufstiegsaspiranten mit einer gewissen Erwartunghaltung und nicht in der demütigen Opferrolle. Die Köpenicker Sportfreunde waren sich der Schwere der Aufgabe bewusst und ließen auch keinen Platz auf dem Protokoll leer, mussten wohl gar noch einen Tribünenplatz anweisen, während unser letzter, elfter Mitstreiter kurz vor Spielbeginn eintrudelte. Gewarnt wurde auf unserer Seite weniger vor dem Kontrahenten, der sich im Hinspiel nicht als übermächtig präsentierte, sondern vielmehr vor dem Unparteiischen. Hier sollten keinerlei Diskussionen geführt werden, egal wie grotesk die Entscheidungen auch anmuten mögen. Wir hatten nämlich bereits das zweifelhafte Vergnügen vor ein paar Wochen mit der 3. Frauen und 3. Männer, als die Begegnungen komplett entgleisten und nur noch wenig mit dem eigentlichen Handballsport zu tun hatten.

Der einmal mehr gut durchgewürfelte Kader, der ca. 25 umfasst, löste die erste Hälfte gegen vor allem auf das Tempospiel setzende Gastgeber auch recht ordentlich. Einzig damit und bei Durchbrüchen mit 4x derselben Auslöse hatte man defensiv Probleme. Offensiv gelang weniger im globalen Zusammenspiel als vielmehr in der Kleingruppe (Rückraum/Kreis), was an der Ermangelung eines echten „Shooters“ lag. Kurz beschrieben ist somit die erste Hälfte, in der sich Ajax mühte, jedoch keine wirkliche Absetzbewegung initiieren konnte. Lobenswert ist hier zu erwähnen, dass es bereits hier fragende Gesichter auf beiden Seiten gab, als banale Spielunterbindung fernab jeder Rohheit sanktioniert wurden. Gut, also ausgeglichen das Ganze. Kurz vor der Pause vertändelten unsere Farben bei 13:12 und 20 Sekunden auf der Uhr den Ball im Gegenstoß, obwohl deutlich hörbar zur Ruhe aufgefordert wurde. Klack: 14:12.

Nach der Unterbrechung lief es zunächst weiter auf Augenhöhe, bis dann doch erkennbar wurde, dass der Gastgeber etwas mehr Puste zu haben schien und uns gerade im Rückraum die Alternativen fehlten. Unsere Selbstkritik ist damit abzuschließen, dass die Begegnung ab Minute 42 (20:18) nach 4 Gegentreffern in Serie relativ halbherzig und in dieser Höhe nicht dem Leistungspotential entsprechend beendet wurde. Allerdings haben wir Faiplay-Punkte gesammelt, die ja bekanntlich gut für das Karma sein sollen im Land des Regenbogenfischs. Denn wer das Spiel einstellt, wenn offensichtlich ein Pfiff erfolgen muss, aber keiner ertönt, muss im Jenseits gute Karten haben.

Fazit: Liebe Köpenicker Sportfreunde, es war ein ganz großes Beispiel dafür, niemals den Frust über einen offensichtlich unfähigen Spielleiter am Gegenüber auszulassen. Das haben wir sehr gut zusammen hinbekommen. Wir mussten das heute irgendwann nur irgendwie überstehen, was wegen der gesammelten Punkte im Rücken uns relativ leicht fiel. Euch alles Gute! Mit Blick auf die oberen Ligen wird selbst der 3. Rang zum direkten Aufstieg reichen. Auch dem Schiedsrichter danken wir für seinen Einsatz, haben gemeinsam aber Bedenken, welche Ausmaße es annehmen kann, wenn es wirklich um etwas geht und weniger gut sozialisierte Menschen aufeinander treffen.

Tor: Fehling
Feld: Gustke (6/3), Scheil (4), Steinmetz (4/4), Hoffmann (3), Gill (2), Bleckert (2), Schlotterbeck (1), Reizner (1), Kümmig (1), Scholz