SG NARVA Berlin e.V.

Moralischer Sieg in Lichtenrade

VfL Lichtenrade – ü32 38:31 (21:17)

Im Gegensatz zu letzter Woche waren die Grundvoraussetzungen wieder mal komplett anders. 7,5 (Mäuschen war angesagt angeschlagen) müde Streiter verirrten sich in den Berliner Süden. Lichtenrade hingegen empfing uns mit voller, motivierter Kapelle und einer Kabine mit Minusgraden. „Zum Glück“ fehlte da allerdings die Tür, so kam hin und wieder ein bisschen warme Luft aus der Halle rein. Kurzfristig musste der Team-Betreuer noch gesundheitlich absagen und seine Aufgaben auf die Mannschaft verteilt werden. So fiel die Erwärmung leider nur recht sporadisch aus. Während dessen ereilte uns noch die Kunde vom fehlenden Schiedsrichter. Diese Aufgabe übernahm dann der Gastgeber. Kurzum, könnte besser laufen.

Die Ansprache vor Anpfiff war klar. Konzentriert zu Werke gehen, mit den Kräften haushalten und den „Heimvorteil“ des Gegners versuchen zu ignorieren. Realistisches Ziel war eine <8 Tordifferenz, alles andere wäre was für Träumer.

Anpfiff. Mit dieser Anfangsphase hatten dann weder wir, noch der Gegner gerechnet. Wir agierten aus einer sicheren Abwehr heraus und dazu bügelte Salewsky im Tor die kleinen Fehler aus. So kam der Gegner erst nach 2,5 Minuten zum ersten Tor. Im Angriff erarbeiteten wir uns immer wieder solide Chancen, vor allem in Zusammenarbeit mit Tischendorf am Kreis. Dabei vergaben wir alleine zu Beginn drei 100%er. Nichtsdestotrotz zwangen wir Lichtenrade bereits nach 9min zur Auszeit bei einer 2-Tore-Führung unsererseits. Ging da vielleicht doch was? Sollten wir unseren Anspruch revidieren? Lichtenrade erhöhte in der Folge das Tempo. Wir arbeiteten nicht mehr konsequent genug in der Abwehr und so kam es zum Ausgleich. Fortan entwickelte ein fast ausgeglichenes Spiel mit vielen Toren auf beiden Seiten. Wir wehrten uns dabei erfolgreich gegen ein Absetzen Lichtenrades. Im Laufe der Partie ging uns dann aber so langsam die Puste aus. Eine Auszeit zum Verschnaufen und das sinnvolle Einsetzen des einen Wechselspielers waren nötig. Klausmeyer, sich bis dato auf die Betreueraktivität konzentrierend wechselte sich ein. Leider konnten unsere Fehler in der Abwehr nicht abgestellt werden, die gegnerischen Rückraumschützen stellten sich besser auf uns ein und wir mussten den ein oder anderen schnellen Gegenstoß kassieren. Lichtenrade nutzte seinen „Heimvorteil“ zu einem Halbzeitstand von 21:17.

Keine Panik in der Halbzeitpause. Den Umständen entsprechend konnten wir doch zufrieden mit der bisher gebrachten Leistung sein. Zu Beginn der 2. Hälfte überraschte Lichtenrade mit einer Abwehrumstellung. Die offensive 5:1-Variante sollte unseren Rückraum in seiner Bewegungsfreiheit einschränken. Mitunter wurde nun versucht, die entstehenden Räume zu gewagt zu nutzen, was dann leider zu Ballverlusten führte. Unsere anfängliche Ruhe und Abgeklärtheit war erst mal dahin. Lichtenrade konnte sich auf 8 Tore (42.Min) absetzen. Unserer Truppe zu diesem Zeitpunkt hoch anzurechnen ist, sie steckte nicht auf, allen Gegebenheiten zum Trotz. Im Laufe der nächsten Spielminuten konnten wir sogar verkürzen. Die letzten 10 Minuten sollten dann emotional werden. Diskussionen, kleine versteckte Fouls und aus Sicht des Betrachters fragwürdige Entscheidungen waren die Folge. Auch wenn das hier so zu erwarten war, ist man auch im Alter davor doch nicht gefeit. Der Hoffnung auf eine Sensation wurde durch zwei nahezu zeitgleiche Strafen inmitten einer Sturm-und-Drang-Phase unsererseits leider ein Strich durch die Rechnung gemacht. Endstand: 38:31

Fazit: Erhobenen Hauptes und mit guter Laune konnten wir die Heimreise antreten. Respekt haben wir uns erarbeitet. Darauf können wir stolz sein und gilt es aufzubauen. Eine Konstanz in der Kaderzusammenstellung wäre zwar wünschenswert, ist aber wohl leider derzeit nicht möglich. (by RK)

Tor: Salewsky
Feld: Tischendorf (9), Scheil (7), Jurzitza (6/4), Gustke (4), Klausmeyer (3), Schlotterbeck (2), Scholz

PS. Neuer Trikotsatz ist beschlossen, Tisches Trikot war sowieso schon alt, womit allein der Gegner ja auch die Zerstörung dessen erklärte.
PPS. Tische verweigerte durch seine Fehlwürfe die 10-Tore-Kiste, die er nun trotzdem zu besorgen hat. Komm zum Training, dann triffst du auch!