SG NARVA Berlin e.V.

Pokalrevanche geglückt – mit 7 Mann!

Einer gegen fünf? Können die Karate?

VfV Spandau – ü32 18:29 (9:13)

Das Pokal-Aus der Zwoten vor ein paar Wochen, als unsere „grünen Jungs“ der Spandauer Härte und eigenen Unerfahrenheit Tribut zollen mussten, war noch im Gedächtnis unseres Keepers, der schon damals die Hoffnung hegte, wenigstens bei den Spielen der ü32 dieses Erlebnis halbwegs wieder aus dem Kopf zu bekommen. Unter der Woche war jedoch nicht klar, ob wir überhaupt antreten würden. Einerseits konnte vom Spandauer Bezirksamt heldenhaft die Heimstätte des VfV am Falkenseer Damm gegen den Zugriff des LaGeSo verteidigt werden, andererseits füllte sich unser Kader wegen diverser Verpflichtungen und Krankheiten erst mit der Zusage von Mitja auf komplette Spielfähigkeit (1+6). Coach Kahnert streifte nach langer Verletzungspause – 10 minütiger Erwärmung und ohne Training – ebenfalls das Trikot über, um Pausen für andere zu ermöglichen. Dies sollte zum Faktor werden…

Keine guten Voraussetzungen für die angepeilte „Rache“, denn Spandau wies ein volles Protokoll vor, musste jedoch zwei Akteure kurzfristig streichen (Germann, Eick). Aufgrund der sehr spät eintrudelnden Akteure (A100 soll wohl am Freitagabend überraschend gut frequentiert sein) beschränkte sich die Ansprache bei der Zusammenkunft vor Anpfiff auf wenig taktische Finessen. Wichtiger war danach wohl beim gemeinsamen „Abklatschen“ die Zuversicht, dass Spiele unter diesen unglücklichen Umständen „oft die geilsten werden“.

Unsere 5:1-Deckung, die sich erst nach Anpfiff mit Mitja auf der Spitze so sortierte, überraschte den Gastgeber anscheinend. Aufmerksam/intuitiv ließen wir die gegnerischen Außen kaum Druck erzeugen, isolierten somit die Halben, die ihr Heil zunächst recht unvorbereitet suchten. Lief also alles, wie es vorher gar nicht besprochen werden konnte. Bis zum 4:10 hatten wir unsere Sache ganz ordentlich gemacht, behielten weitgehend die nötige Ruhe, bis die ungewohnten Positionen und Nebenspieler ebenso spürbar wurden wie die Unterstützung von der Tribüne. Spandau nutzte unsere Unabgestimmtheit in dieser Phase mit teils sehr glücklichen Toren (Abpraller, „ins Tor geblockt“) und konnte bis zum 8:10 aufschließen. Nach einer Auszeit wendeten wir den Anschlusstreffer ab und bauten den Vorsprung bis zur Pause (9:13) trotz Unterzahl wieder aus.

Spielertrainer Kahnert forderte während der Unterbrechung, das Tempo weiterhin zu suchen und ging mit gutem Beispiel voran. Offensichtlich überforderte er seinen nicht mehr an diese Belastung gewöhnten Körper bei einem Alleingang, der in einem Offensivfoul endete. Zurück in der Abwehr sprach die Wade zu ihm und meinte: „Sehr wahrscheinlich Muskelfaserriss“. Fortan gab es also keine Wechseloption mehr, da Betreuer Jahr, erheblich mehr Geduld und Aktivität in die Rekonvaleszenz investierend, ohne Spielambitionen angereist war. Inzwischen stand es 11:16, weil Deckung und Keeper sich gefunden hatten. Ein wenig brenzlig wurde es nur noch einmal beim Stand von 12:17, als für ca. 5 Minuten und teilweise in Unterzahl jeder Versuch der Gastgeber konsequent vereitelt wurde. In Minute 43 fiel zwar das 13:17, wurde jedoch sofort gekontert und der Vorsprung wieder ausgebaut. Die letzte heimische Gegenwehr war dann gebrochen, als Gustke (RR) auf Linksaußen (Jurzitza) passte und dieser Radke (RA) aus dem Nullwinkel bediente, bevor der Keeper die Orientierung gefunden hatte – 15:23. Abschließend gelang uns der leichte Ausbau der Führung garniert mit diesem Kunststück: 7m per Wechselsprung gehalten, den Jurzitza allein gegen 5 in der Deckung stehende Kontrahenten aus 12 Metern per Hüftwurf einnetzt.

Fazit: Für Spandau war es heute wie für uns gegen Lichtenrade: Klasse schlägt Masse. Wir können schon ein wenig stolz sein, dem heimstarken Kontrahenten die zweithöchste Heimniederlage der letzten vier Jahre (20:35 gegen die Füchse am 20.09.13) beigebracht zu haben. Und das unter diesen Voraussetzungen…

Tor: Fehling

Feld: Radke (8), Jurzitza (7), Klausmeyer (5), Markov (4), Schulze (3/1), Gustke (2), Kahnert

7m: 7/4 – 2/1
Strafen: 0 – 2