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- Updated: Dezember 21, 2016
VfL Humboldt – 1. Frauen 21:34 (9:18)
Zum Abschluss der Hinrunde durften wir das Tabellenschlusslicht VfL Humboldt in einer uns allen unbekannten Halle besuchen. Spiele gegen „Kellerkinder“ auswärts versprechen nie ein Leckerbissen zu werden, zumal sich der Kontrahent mit 0 Punkten sicherlich nicht wohlfühlen und am liebsten mit einem Sieg das Jahr beenden würde.
Das komplette Wohlfühlprogramm gab es dann schon während der Erwärmung. In bibbernder Kälte versuchten wir, unsere Muskeln in Schwung zu bringen, um die Prosport-Schmach vergessen zu machen, da war auf der Gegenseite nur ein Vater mit seinem Sohn zu sehen. Der Gegner war da… aber irgendwie nicht zu sehen. Wie in einem schlechten Film. Man muss den Kopf quasi besiegen. Oder wie eine Spielerin von uns es gemacht hat: Der Weg ist das Ziel. Notfalls mit Taxi und 18€ teuer.
Pünktlich zum Anpfiff stand dann aber doch eine Mannschaft auf dem Platz, so hieß es zum Jahresausklang Zweiter gegen Tabellenschlusslicht, womit die Vorgabe klar war: Wiedergutmachung für die Leistung gegen Prosport, den Gegner konsequent überlaufen und Zweikämpfe führen.
Zu Beginn waren eher wir es, die sich gefühlt gar nicht erwärmten. Mit 0:2 in Rückstand machte man das, was man in den letzten Wochen immer tat: Macht ihr erstmal, wir fangen später an. Genauso gehört es dann aber zu unseren Stärken, dem Gegner den Lolli wieder wegzunehmen. Beim 9:4 war dann erstmal Durchatmen angesagt. Die Abwehr war nicht glanzvoll, der Gegner spielte eher unkonventionell und wir nutzten aus, dass mindestens eine nicht zurücklief. So konnten wir ohne Glanz und Gloria bis zur Pause auf 18:9 enteilen. Einziger Wermutstropfen war das frühe Ausscheiden von Amelie, die sich mit ihrem Daumen bei einer Gegnerin verhakte und nicht mehr eingesetzt werden konnte. Die technischen Fehler hielten sich heute mal in Grenzen, doch eine kleine Abschlussschwäche hätten geneigte Zuschauer dem Team schon unterstellen können. Sei es drum. Der Kuchen sollte eingetütet und mit nach Hause genommen werden. Weiterhin Gegner überlaufen, einfache Tore erzielen und hinten den Laden dicht halten.
Den Humboldtianerinnen ging zu Beginn des zweiten Durchgangs doch relativ schnell die Puste aus. Der Schiedsrichter war jetzt Hauptobjekt der Angriffe. Unfair. Stürmerfoul. Hinten dran. 7m. Musser mal was geben. Gegen 9 hat man keine Chance. Dass kein Schiedsrichter angesetzt war und der Gegner sogar noch jemanden dazu stellte, sollte noch erwähnt werden. Ansonsten wurde die immer ruppigere und wenig geahndete Gangart des Schlusslichts von uns irgendwie geduldet.
Unrühmlicher Höhepunkt war ein Frustfoul einer Spielerin, die Bao in der Luft von der Seite so stieß, dass sie auf dem Kopf landete und am Abend noch mit einer Gehirnerschütterung ins Krankenhaus musste. Sowas gehört niemals in den Sport, zumal die gleiche Spielerin fast die gesamte Spieldauer damit beschäftigt war mit den Schiris, ihrem Trainer und den eigenen Zuschauern zu meckern. Dass Oli ob der 2-Minuten-Strafe nun mal seinen Frust abließ, ist völlig verständlich. Eine blaue Karte wäre hier die einzig richtige Option gewesen. Die einzige Antwort des Schiedsrichters auf die Frage, wie man bei so einem dummen Frustfoul nur 2min geben könne: „Ich kann dir gleich mal Rot geben.“ Danke für die Herzenswärme. Der gegnerische Trainer fühlte sich dann auch eingeladen, das Spielfeld zu betreten (was ebenfalls ungeahndet blieb, vielleicht wollte er Bao ja auch behandeln) und wollte unserem Trainer ans Leder, weil dieser die Zweckmäßigkeit eines Trainers hinterfragte, der Frustfouls zuließ. Vielleicht ist das nicht der genaue Wortlaut, aber inhaltlich meinte er es so. Nun schalteten sich auch die Zuschauer ein, die sich lautstark beleidigend äußerten und ebenfalls mit Haue drohten. Das Spiel lief danach auch noch weiter. Leider entglitt einer von uns dann auch die Sicherung und es kam zu einem dummen Foulspiel, was ebenfalls mit einem Ausschluss hätte bestraft werden müssen. Das Spiel endete beim 34:21 und es ging in die 3. Halbzeit.
Nun schalteten sich auch einige wenige Zuschauer ein, die dem Geschehen ganz nah innewohnen wollten. Beim Unterschreiben des Protokolls schaukelten sich die Gemüter wieder hoch. Der gegnerische Trainer baute sich vor unserem Trainercoach auf und drohte mehrmals mit Schlägen. „Ich gebe dir 5 Minuten.“ Und „Es gibt ja nur zwei Ausgänge.“ Schieben wir es mal auf das Postmatch-Adrenalin. Die Gemüter kühlten sich ab und ohne Vorkommnisse konnten alle mit ihrem Turnbeutel froh oder weniger froh die Halle verlassen.
Dem ereignisreichen Spiel zum Trotz stand am Samstagabend unsere Teamfeier, bei der so einige Anlässe zum Anstoßen gefunden wurden und wieder deutlich wurde, was für eine positive Entwicklung wir als Team seit der Vorbereitung gemacht haben. Sonntag erhielten wir dann noch Unterstützung aus Neukölln, sodass wir uns nun als „Herbstmeister“ in die Weihnachtspause gehen- danach müssen wir genau in Neukölln zeigen, dass wir nicht zu Unrecht oben stehen, denn das neue Jahr hält gleich zu Beginn zwei Topspiele für uns bereit- es bleibt also spannend.
Bis dahin wünschen wir allen schöne Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr! (by N.B.)
Addi, Susan
Freya (8/3), Sophia (5/2), Bao (1), Luise (2), Anne (6), Francine (5), Nora (3), Mette, Amelie