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Sieg-san! Oder: Es gibt nur eine Nummer 16!
- Updated: Januar 17, 2017
HSG Neukölln II – 1. Frauen: 18:19 (10:7)
Am Sonntag stand zum Rückrundenauftakt gleich eins dieser sog. „Spitzenspiele“ auf dem Programm, wir gastierten bei der HSG Neukölln II.
Kurzer Rückblick: Mitte September 2016, erstes Spiel der neuformatierten 1. Frauenmannschaft der SG NARVA nach einer Vorbereitung voller Höhen und Tiefen und meist nicht allzu vielen Spielerinnen gegen den Favoriten HSG Neukölln II – nach 60 spannenden Minuten stand es 31:31, wobei wir das 31. Tor des Gegners drei Sekunden vor Schluss durch fehlende Cleverness kassierten.
Seitdem hat sich einiges getan und die Mannschaft eine tolle Entwicklung hingelegt. Mit kleinem aber feinem Kader konnten wir bisher viele positive Erlebnisse verzeichnen. Die Vorbereitung auf das Spiel gestaltete sich dennoch schwierig, da krankheits-, urlaubs- und arbeitsbedingt nie in „voller“ Kapelle – bei einem Kader von 11 Spielerinnen schon witzig – trainiert werden konnte. Na gut, anders kennen wir es nicht. Eingespielt sind wir aufgrund fehlender Alternativen ohnehin. Und für Überraschungen sorgen wir immer selbst am liebsten.
Immerhin schafften wir es auf drei Auswechselspielerinnen (davon zwei Feldspielerinnen), Neukölln brachte alleine vier Verantwortliche aufs Protokoll. Die Favoritenrolle lag nicht nur durch Neuköllns voller Bank auf der Gastgerberseite, denn mit einem absoluten Statement fegte der Verbandsligaabsteiger die Topmannschaft Rotation vor der Weihnachtspause vom Spielfeld. Aus diesem Grund nahm Coach Oli schon vor dem Spiel Druck raus: Locker aufspielen, trotzdem kämpfen bis zum Umfallen und das Selbstvertrauen aus der erfolgreichen Hinrunde auf dem Feld zeigen, lautete die Ansage. Ein entscheidendes Plus für uns an diesem Sonntag: Neukölln brachte die volle Bank mit, wir hatten jedoch ein Ass im Ärmel, das wir uns extra fürs Rückspiel aufhoben: Susan! Nicht nur, dass sie im Hinspiel die Dritte freundschaftlich unterstützte, sie hatte auch eine himmlische Eingebung vor dem Spiel. In der Nacht zuvor erträumte sie eine 10-Tore-Niederlage. Grund genug also dem Motto einer Torwart-Legende von NARVA zu folgen: „Dumme Feldspieler, alles muss man selbst machen.“
Das Spiel gestaltete sich von Anfang an eng. Die Abwehrreihen beider Mannschaften überzeugten, Torerfolge waren daher eher selten zu sehen. Über 2:2, 3:3 und 4:4 war es ein Spiel auf Augenhöhe, ehe Neukölln es schaffte, sich bis auf 8:4 abzusetzen und den einzigen vier Tore Abstand im gesamten Spiel herausspielte. Bitterer Beigeschmack in der Phase waren zwei nicht gegebene 7m, die in Kontertoren der Hausdamen endeten. Ein weiterer Grund war, dass wir vorne mit dem rutschigen Hallenboden kämpften, daher oft nicht zu 100% die eigene Chance suchten, aber auch manch gute Möglichkeit nicht zum Torerfolg bringen konnten. In der Abwehr wurde dafür das gefährliche Spiel mit dem Kreis von Beginn an gut unterbunden und Susan hielt schon zu diesem Zeitpunkt, was es zu halten gab (und einiges darüber hinaus). Mit einem 10:7 Rückstand ging es in die Pause, doch an Aufgeben dachte noch niemand.
Wer damit gerechnet hatte, dass wir durch die dünne Besetzung nun einbrechen würde, wurde eines Besseren belehrt. Nach dem 11:8 setzten wir zu einem kleinen Lauf an und Susan nagelte das Tor für 12 Minuten zu. Beim 11:12 gingen wir erstmal seit dem 3:4 in Führung und die letzten Kräfte für die aufreibende Schlussviertelstunde wurden mobilisiert. Ab dem 13:13 entwickelte es sich zur Nervenprobe: Neukölln ging ein Tor in Führung, wir glichen aus, Neukölln legte vor, wir schlugen zurück… So glichen wir zum 14:14, 15:15, 16:16 und 17:17 aus, ehe Amelie sich ein Herz fasste und per Heber-Korbleger den Führungstreffer zum 17:18 markierte. Achja, in der Zwischenzeit fing (!) Susan noch ein paar Torwürfe der Gegnerinnen, was verhinderte, dass Neukölln in diesen Minuten mit mehr als einem Tor in Führung gehen konnte. Beim 18:18 war der Spielausgang komplett offen, doch diesmal schafften wir es, den Führungstreffer zu markieren. In den letzten 90 Sekunden spielte uns dann noch der Schiri in die Karten (der sein ca. 1244. Spiel an diesem Tag pfiff und daher weiß, wie es geht!), wodurch wir mit unserem finalen Angriff wertvolle Sekunden runterspielen konnten und trotz missglückten Torabschlusses die Gegner keine Chance mehr hatten, einen Gegenstoß zu starten.
Nachdem Abpfiff gab es daher lauten NARVA-Jubel und Erleichterung auf unserer Seite, während sich sicherlich manch Neuköllner Spielerin noch mit der Frage ‚Was war das für eine Torfrau??!‘ beschäftigte. Der wichtige Sieg wurde anschließend mit unseren Fans, allen voran Ehren-Fan Lotte bei ihrer Hallenpremiere, gefeiert. An dieser Stelle noch einmal ein großer Dank für die Anreise aller!
Schon am Samstag geht es Schlag auf Schlag weiter. Der neue Zweitplatzierte ist zu Gast in der Pali. Gespielt wird um 18 Uhr. Rotation will uns vom Thron stoßen und gleichzeitig den direkten Vergleich gewinnen. Wir gehen wie immer cool an die Sache heran. Favorit sind wir im Aufstiegskampf nur wegen der Punkte. Wir freuen uns wie immer über zahlreiche Besucher, die sich auf ein emotionales Kampfspiel einstellen können. (by N.B.)
Susan (1.-60.), Addi
Freya, Francine, Nora, (je 4), Sophia, Amelie (je 3), Laura (1), Luise, Mette