SG NARVA Berlin e.V.

Was für ein Krimi – Finaleinzug der mB-Jugend

 

SG OSF – mB-Jugend 19:21 (10:9)

Alles endet für ein Team dort, wo die Saison anfing. Das war schon vor Anpfiff des Pokal-Halbfinales klar. Denn für beide Mannschaften war die Oberliga-Saison bisher kein Zuckerschlecken, eher eine mit viel Leidensfähigkeit auszuhaltende Lernphase. Hohe Niederlagen gepaart mit ein paar auch im Resultat sichtbaren Lichtblicken (Hinspiel, Vorpommern) auf unserer Seite und der Rückspielerfolg sowie ein Unentschieden (Neubrandenburg) Schönebergs waren die wenigen Highlights für die Jungs. Immerhin konnte OSF im Viertelfinale bei der am zweithöchsten platzierten Berliner Mannschaft, SG AC/Eintracht, gewinnen. Also hatten die Halbfinalisten in etwa gleich viele/wenige Erfolgserlebnisse im Gepäck, als am Donnerstag der Finalgegner der SG TMBW am Ort des ersten Saisonspiels (25:17 für unsere Farben) ermittelt wurde.

Das Spiel begann kurios. Unsere extrem offensiv agierende Abwehr kassierte sofort den ersten Gegentreffer, fand gegen die heimische 5:1-Deckung kaum brauchbare Lösungen und produzierte derart viele technische Fehler, dass die Schöneberger besonders über den vor wenigen Monaten beim Joachim-Wagner-Jugendturnier noch als besten Keeper ausgezeichneten Calvin mit 4:0 in Führung gehen konnten. Jerrit brach den Bann nach knapp 8 Minuten, bevor der Gastgeber zwar nochmals traf (5:1), dann aber auch eine Zeitstrafe einstecken musste. Die inzwischen deutlich defensivere Abwehrformation NARVAs eroberte nun den Ball – Julius wurde im Gegenstoß vom Gegenspieler „umgehauen“. Aufregung auf unserer Bank, die hier eine Disqualifikation gesehen hatte. Ergebnis: Verwarnung gegen die Offiziellen, 7m und Zeitstrafe – Tor durch den Gefoulten. Das war dann aucn der Startschuss in die aufregende Begegnung. Die Überzahl und die nachfolgende Verunsicherung der Gegenüber nutzte unsere Vertretung zum Ausgleich (5:5), fand jedoch kaum spielerische Mittel im Positionsangriff, die Defensive des Gegners auch aus dem Rückraum oder über den Kreis zu knacken. Entsprechend waren es unsere Außen Jerrit und Alex, die das zwischenzeitliche 10:7 noch in einen erträglichen Pausenstand von 10:9 wandelten.

Der defensiv geprägte B-Jugendhandball setzte sich auch in Periode zwei fort. Es fehlte beiden Seiten an Durchschlagskraft aus dem Rückraum. Gut, dass jetzt die Kräfte des eingangs erwähnten OSF-Regisseurs langsam zu schwinden schienen. Nach dem 11:9 ging unser Team nämlich zum ersten Mal in Führung (11:12), bekam jedoch innerhalb von Sekunden zwei Zeitstrafen, wovon eine gegen die Bank nach – verständlichem – Lamentieren verhängt wurde. Hatte es doch für eine „höchst körperliche“ Aktion der Gastgeber erneut keine Sanktion gegeben. Die folgende, doppelte Unterzahl überstand das Team allerdings bravourös. Julian und Jerrit setzten sich mit feinen Einzelaktionen durch. Keeper Philipp trug mit fantastischen Reflexen dazu bei, nicht wieder ins Hintertreffen zu geraten (13:15). In diesem – verzögerten – Takt ging es auch in die Endphase. OSF verkürzte unsere Führung immer wieder bis zum 19:20 15 Sekunden vor Schluss.

Ballbesitz NARVA – Auszeit – Manndeckung. Drei bis vier Pässe, dann der Überblick von Julius, der den startenden Janik bediente. Mit überragendem „Ballhandling“ setzte er sich zentral durch und markierte den Endstand, bevor grenzenloser Jubel bei unseren Jungs und einem Viertel der ca. 80 Zuschauer ausbrechen durfte.

Fazit: Ein großartiger Pokalfight, der vor allem von der Spannung und Emotion lebte. Beide Teams hätten für den gezeigten Einsatz den Einzug in das Pokalfinale verdient gehabt. Eines hatte schließlich mehr Glück oder das Quäntchen mehr Wille, dieses Ziel zu erreichen.

Tor: Czirson, Kasburg
Feld: Al-Khattab, Birth (2), Burggraf, Fröhlich, Gorka, M. (1), Gugisch, J. (7), Herold, L., Kurtz (2/2), Rubljev (1), Schewetzky, J. (5), Volkmer (3), Wenzel, M.