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Wenn die Luft nur zum Meckern reicht…
- Updated: September 28, 2016
ü40 – SG AC/Eintracht 20:22 (11:11)
Mit dem Elan der Vorwoche und des wirklich elegant heraus gespielten Sieges gegen die Rotation aus dem Prenzlauer Berg sollte an diesem Wochenende ein weiteres Zeichen gesetzt werden. Aber wie es sich zeigt, wird der Kader der einst so glorreichen „Alten Herren“ immer dünner. Die Verletzungen nehmen zu, selbst das Erscheinen als pure Motivatoren der nicht voll im Saft stehenden Mitglieder nimmt immer mehr ab. Also stellte sich dem ehemaligen Meistertrainer Ecki die Aufgabe, seine angetretenen Individualisten zu einem für dieses Spiel angemessenen Kader zu formen. Die Außenpositionen hätten wir doppelt besetzen können. Es fehlte im Rückraum und am Kreis. Also glich es sich mit dem generischen Team aus. Die Mannen aus Hellersdorf hatten an diesem „Marathonwochenende“ in unserer Stadt es auch nur geschafft, eine spielfähige Sechs auf die Platte zu bringen.
Aber gut, die Partie verlief in den ersten Minuten sehr ausgeglichen. Der AC darauf bedacht, die Luft nicht so schnell zu verbrauchen, hielt das Tempo langsam. Die Angriffe in Halbzeit eins wurden von uns gut ausgespielt und durch platzierte Würfe abgeschlossen. Es wurde konzentriert durchgespielt und Marc zog die Wechsel an oder leitete gut für einen 1:1-Kampf ein. Der wieder in das Team zurückgekehrte Knorri zwischen den Pfosten sorgte dann mit unglaublichen Paraden auch dafür, dass wir uns zum Ende der ersten Hälfte mit 3 Toren absetzen konnten, denn auch der Schreiber hatte nun endlich im Gegensatz zur Vorwoche das Glück, alle Konter, die ihm passgenau in den Lauf gespielt wurden, zu versenken.
Es wurden teilweise sensationelle Tore nach Doppelpass von Bernd und Grabbe erzielt oder Heiko – gleich einem Uwe Gensheimer – nagelte den Ball schräg in der Luft liegend (Ja, es sah aus wie in Zeitlupe, die Augen weit auf, den Torwart genau fixierend und auf dessen Reaktion wartend), unter die Latte des gegnerischen Tores. Hartmut lief wieselflink die Konter mit und konnte vom Kreis zwei Tore nach spezieller Vorarbeit seiner Hintermänner hart in die Maschen trümmern. Bis zur 20 Minute lief es also gut. Und nun ?
Es folgten Ruppigkeiten, rabiate Aktionen auf beiden Seiten, lautstarke Beschwerden nach Gerichtsbarkeit und Fairplay . Das Spiel wurde also hingebungsvoll diskutiert und der entscheidende Fehler gemacht, innerhalb des eigenen Teams die Schuld zu suchen. Eigentlich der Anfang vom Ende. Nun auch noch der für den Gegner richtige Schritt, Marc in die Manndeckung zu nehmen. Das damit geschwächte Team der SG NARVA war hiermit überfordert. Marc konnte kaum freigeblockt werden, um einen Angriff einzuleiten und es folgten Einzelaktionen, die bis zum Ende von Halbzeit 1 anhielten und mit einem Unentschieden endeten.
Wilde Diskussionen folgten in der Halbzeitpause. Es konnte sich kaum beruhigt werden. Dem Schreiber, dem es immer eine irre Freude ist, mit der Ü40 auf Punktejagd zu gehen, war aber auch hier noch immer der Meinung, dass das Spiel gewonnen wird, dass wir einfach den Spass wieder finden müssen in dieser Begegnung.
Der Beginn des zweiten Abschnitts glich dem Anfang des Spiels. Es wogte hin und her, eben nur die Gemüter waren auf beiden Seiten enorm erhitzt. Unser Spielmacher Marc wurde wieder in direkte Manndeckung genommen, zeterte teilweise berechtigt mit seinen Nebenleuten, die ihm die Möglichkeit nahmen, Aktionen in Richtung gegnerisches Tor zu setzen. Die Nicklichkeiten auf beiden Seiten wurden nicht weniger und auch der für die wieder einmal nicht angesetzten Schiedsrichter pfeifende Ecki konnte dem Drama in der Halle nur zusehen. Hätten wir es in dieser Phase verstanden, die nun doch langsam schwindenden Kräfte des Gegners zu unserem Vorteil zu nutzen, den Ball etwas schneller laufen zu lassen und vor allem Situationen trainiert zu haben, die es uns auch zu fünft erlauben, schlagkräftig in Richtung Tor zu agieren, die Partie wäre zu unserem Gunsten gekippt. Natürlich darf man nicht vergessen, dass unser Personal sehr individuelle Positionen bespielt und kaum die Möglichkeit besteht, etwa einen Aussen auf halber Position in das Geschehen wirkungsvoll eingreifen zu lassen. Es fehlte eben an bestimmten Positionen für dieses Spiel.
Starke Leistungen wurden wieder von Bernd mit seinen Stemm-Krachern, Grabbe mit seinen grazilen, technisch raffinierten Lullertoren, Hartmut mit Selbstvertrauen spielend und ja, ich nenne ihn Heiko „Uwe“ Gensheimer Wagner, schnell wir der Blitz und mit einem Adlerauge für die Bewegung des gegnerischen Tormannes, geboten. Asbjörn wird seine Chance in das Spielgeschehen eingreifen zu können noch erhalten.
Endstand 20:22.
Es gibt ein Rückspiel… (by C.E.)
Tor: Olaf Knorr, Raimund Hahn
Spieler: Andreas Grabowski (4), Heiko Wagner (3), Bernd Eikelmann (3), Marc Feldmann (2), Hartmut Saß (2), Christian Eberhardt (6), Dirk Köhler, Asbjörn Rosenberg