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Berlin-Brandenburg-Pokal 2015
- Updated: April 8, 2015
Toller Sport in der Wohlfühloase
Das, was die Veranstalter des Berlin-Brandenburg-Pokalturniers für Mädchen in großer Ankündigung vollmundig versprachen, haben sie gehalten. Großartiger Mädchenhandball der größten Talente des Jahrgangs 2004 und jünger beider Länder mit den Top-Ten Mannschaften im A-Turnier und den Besten aus der zweiten Reihe, oftmals jüngere Jahrgänge, im B-Turnier. Nachher ist man immer schlauer, denn die beiden Erstplatzierten des B-Turniers wären sicher im A-Turnier sportlich besser aufgehoben gewesen und umgekehrt hätten sich die Letztplatzierten des A-Turniers sicher im B-Turnier etwas wohler gefühlt.
Die Palisadenhalle platzte aus allen Nähten, als im Laufe des Tages ca. 200 Handballerinnen und deren Anhang aus Cottbus bis Werneuchen vor Ort eintrafen. Vom Organisationskomitee NARVA/BTSC wurde ihnen ein Rundum-sorglos-Paket geboten. Liebevoll hergestellte Willkommensmappen für jede Mannschaft, ansprechend gestaltete Programmhefte für jedermann sowie geschmackssicher designte BB-Pokal-Shirts für alle Teams zum Schnäppchenpreis. Und überall Hinweisschilder für einfach alles und stets auf dem aktuellsten Stand befindliche Ergebnislisten aus beiden Turnierhallen. Das Highlight für die meisten aber war vermutlich das Bufett. Hunderte Meter Kabellage, Dutzende Thermoskannen, unfassbar viele Toastbrote, Essen und Getränke, Kaffee und Kuchen ohne Ende auf ebenso endlosen Tapeziertischen – die Crew um Torsten Lembke vom TSC kann sicher jedes Open Air mühelos becatern. Nicht umsonst bekam er bei der Siegerehrung einen Ehrenpreis für sein Wirken.
Im B-Turnier am Vormittag wollten die Mädchen der Gastgeber BTSC II und NARVA II den Anderen nicht den Spaß verderben und wurden Sechste und Siebente. Einerseits war die Gegnerschaft sehr stark, andererseits fand NARVA II nie zum sonst schon praktizierten schnellen Kombinationsspiel. Im Spiel um Platz 7 ging dann doch ein kleiner Ruck durch die Mannschaft und sie erkämpfte sich verdient mit einem Fußballergebnis (4:2) den Sieg gegen ProSport. Turniersieger wurde Brandenburg-West, deren Endspielgegner Teltow/Ruhlsdorf in diesem Spiel auch nicht viel besser aussah als NARVA II im Gruppenspiel gegen Brandenburg-West. Immerhin. Zur Siegerehrung, vorgenommen durch den Vizepräsidenten Jugend des HVB, Christian Krull, gab es Medaillen und Pokale satt für alle und entsprechend strahlende Augen auch bei den weiter hinten Platzierten.
Hatten das B-Turnier noch die Brandenburger Mannschaften dominiert, ging es im A-Turnier (fast) wie immer zu. Drei Berliner Mannschaften und dazu die starken Frankfurterinnen erreichten das Halbfinale. Falkensee war allerdings denkbar knapp im Penaltywerfen an den eigenen Nerven und dem TSC I am Einzug in die Vorschlussrunde gescheitert. Sie wurden also Gruppen-Dritte, hätten mit einem Quäntchen Glück auch Turniersieger werden können und trafen im abschliessenden Spiel um Platz 5 auf: NARVA I. Zu den Mädchen könnte ich den Text von NARVA II wiederholen. Alles in allem lief das Spiel von NARVA I zu statisch ab. Es gab aber auch individuelle Fehler, die man so von keiner anderen Mannschaft in diesem Turnier geboten bekam, z.B. der Anwurf direkt zum Gegner oder das 2 Meter hohe Prellen bei gleichzeitigem Unterqueren des Balles. Wahrscheinlich war der Höllenlärm der Brandenburger Schlachtenbummler einfach zuviel für unsere zarten Pflänzchen. Jedenfalls hielt man bis 20 Sekunden vor Schluss ein achtbares 7:8 bei .eigenem Ballbesitz. Aber statt im eigenen Angriff landete der Ball auf unerklärliche Weise in den Händen einer an NARVAs 9-m Linie den Abpfiff herbeisehnenden Falkenseerin, die sich nicht lange bitten ließ. Endstand 7:9. NARVAs wE hat damit einen Spitzenplatz unter den besten Mannschaften in der Region erobert. Wer hätte das zu Beginn der letzten Saison gedacht? Da starteten sie in Berlins schwächster Staffel und arbeiteten sich Stück um Stück nach oben, bis vor 2 Monaten zum Unentschieden bei der Talentiade gegen die stärkste Mannschaft der Saison und BB-Pokalsieger Rudow. Glückwunsch zu dieser Entwicklung an die Mannschaft und die Trainerin Martina.
Das Turnier gewann, wie erwähnt, der TSV Rudow in einem temporeichen, spannenden Finale gegen den TSC II. Der anschließende Medaillen-, Pokal- und Geschenkeregen für jede Mannschaft, vorgenommen diesmal von Birgit Hofmann und Martina Stampka, ließ auch die Verliererinnen wieder lachen. Wer Statistik und Fotos sehen will:
Ein herzlicher Dank geht natürlich wie immer an alle Helfer, Schiedsrichter, Kuchenbäcker und sonstwie am Gelingen beteiligte 🙂
by Jonas Reher