SG NARVA Berlin e.V.

Gurkenzeit!

Borussia Friedrichsfelde – 3. Männer 22:23 (14:13)

„Dürfen wir uns jeder für sich erwärmen“, wurde vor dem Spiel gefragt, da man offensichtlich das Erwärmungstempo dem eigenen Kater anpassen wollte. Aus medizinischer Sicht sicherlich keine schlechte Idee. Der Coach stellte kurz klar, dass jede Weihnachtsfeier nur so gut ist, wie das Spiel am Folgetag! Also zog man gemeinsam in der etwas glatten Bahn seine Kreise und fokussierte sich auf den im Vergleich zu den Vorjahren etwas verjüngten Gegner. Dass dieser nicht nur das Spiel, sondern die komplette Saison ernst nimmt, zeigte das auf einem Aufwämshirts formulierte Saisonziel 15/16: Aufstieg.

Aber gut ,wir waren ja auch nicht hier, um Geschenke zu verteilen. Wir erwischten den etwas besseren Start, konnten mit 2:0 in Führung gehen, kassierten jedoch umgehend den Ausgleich. Bis zum 7:7 gestaltete sich die Anfangsphase ausgeglichen, ehe der Gegner auf 10:7 enteilen konnte. Dies lag überwiegend an einem unzureichenden Angriffsspiel, in dem sich immer wieder in Einzelaktionen verstrickt wurde, was auf rutschigem Geläuf nicht die beste Entscheidung war. Hatten wir dann mal klare Wurfchancen scheiterten wir recht kläglich, was sicherlich am ungewohnt klebrigen Spielgerät lag. In dieser Phase hielt uns Tom im Spiel, der dem Gegner mehrere 7-Meter abkochte. Am Ende sollten es 4 von 7 sein! Durch Kampf und Einsatzwillen kämpften wir uns auf 13:13 heran und hatten mit dem letzten Angriff die Chance zur Halbzeitführung. Leider vergaben wir und der Gegner konnte mittels Konter zum 14:13 einnetzen.

Sollten wir es schaffen, den gegnerischen Rückraum weiter zu bearbeiten und unter Kontrolle zu bekommen, sollte ein doppelter Punktgewinn möglich sein. Da wir spielerisch heute nicht in der Lage sein sollten, gegen die Borussen Akzente zu setzen, mussten Kampf und Leidenschaft die Mittel zum Sieg sein. Die Partie wurde zunehmend härter und hitziger. Die Borussen kassierten 8, wir 6 Zeitstrafen, von diesen insgesamt 14 Sanktionen wurden 11 in der 2. Hälfte verteilt. Der vorhandene Raum wurde kaum genutzt, da die Abwehrreihen weiter „beherzt“ zupackten. Franz sah sich dem Phänomen ausgesetzt, dass der Gegner ihn wohl „wachtätscheln“ wollte, dafür jedoch konsequent mit Strafen belegt wurde. Den dramaturgischen Höhepunkt erreichte das Spiel, als beim Stand von 20:19 Mitja der Ball nach vorangegangenem Gesichtstreffer „herausgespielt“ wurde und der Gegner mittels Konter zum zwischenzeitlichen 21:19 netzte. Die sonst recht konsequent agierenden Unparteiischen berieten sich gefühlte 10 Minuten, sahen sich hitzigen Diskussionen ausgesetzt und entschieden folgerichtig! Das per Konter erzielte Tor wurde nicht gegeben, der den Ball „herausspielende“ Borusse erhielt die rote Karte und das Spiel ging mit Freiwurf für uns weiter. Ein rechtzeitiger Pfiff hätte an dieser Stelle für Klarheit gesorgt und Brisanz aus der Situation genommen. Aber es ist auch selten der Fall, dass Schiedsrichter Entscheidungen korrigieren. Respekt dafür! Im folgenden Angriff konnten wir ausgleichen, 20:20. Die Bemerkung des Borussentrainers, wir wären eine Gurkentruppe, schien zu diesem Zeitpunkt den absoluten Siegeswillen zu wecken. Danke dafür! Beim Stand von 22:22 waren noch 27 Sekunden zu spielen, wir in Ballbesitz und wir hatten es tatsächlich noch in eigener Hand. Klare Ansage in der genommenen Auszeit. Zeit herunter spielen und wenn möglich einen Wurf nehmen, nach erfolgter Auslösung. Gesagt, getan. Franz, der ausreichend „wachgetätschelt“ wurde, nimmt den letzten Wurf, Tor! Der Versuch der nochmals durch die Borussen gespielten schnellen Mitte verpufft. AUSWÄRTSSIEG!

Gurken können manchmal hilfreich sein, besonders wenn es einen Kater zu bekämpfen gilt. Eine herausragende Leistung lieferte mal wieder Herr Maus ab, der mit 13 Toren bester Werfer war und mal wieder 100% vom Punkt ablieferte. Insgesamt ein geiler Kampf, auch wenn wir spielerisch in dieser Saison schon deutlich Besseres abgeliefert haben. (by Schulle)

Es spielten:

Tor:Tom, Martin

Feld: Sven (13/7), Franz (3), Simon, Florian (je 2), Mitja, Philipp G., Philipp S. (je 1), Arne, David, Alfred, Daniel