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Mit Glück und Charakter – 1. Männer gewinnt Herzschlagfinale
- Updated: November 12, 2018
1. Männer – HSG Neukölln 31:30 (15:14)
Durch die ferienbedingt spielfreie Zeit hatte die 1. Männer ganze 3 Wochen, um sich auf das nächste Spiel vorzubereiten. Besonders die Aufarbeitung der ersten Saisonniederlage gegen die SG OSF II wurde dabei ins Auge gefasst, um auch aus den Rückschlägen, die eine Saison zweifelsohne mit sich bringt, lernen zu können. Mit der HSG Neukölln wartete dann direkt auch ein Gast, der in dieser Saison gute Leistungen zeigte und sich in Richtung oberes Tabellendrittel orientierte, in der heimischen Gürtelstraße.
Nachdem beide Mannschaften es besonders eilig hatten und bereits zu 16 Uhr spielbereit waren, obwohl die Terminierung 16:15 Uhr vorsah, wurde das Spiel pünktlich auf die Minute angepfiffen. Und unseren Männern schienen die ungewohnten Freiheiten zwischen Erwärmug und Spielbeginn nicht so gut zu bekommen wie den Gästen aus Neukölln. Nach 4 Minuten war man bereits mit 0:3 im Hintertreffen und dem einen oder anderen Zuschauer wird schon etwas mulmig geworden sein, ob die erste Saisonniederlage doch noch in den Köpfen steckte. Doch Pustekuchen! Mit nun konzentrierterer Defensive konnte man die ersten Ballgewinne erzielen und das geliebte Tempospiel aufziehen. Die HSG behielt die Führung bis zum 4:5, bevor besonders unsere rechte Angriffsseite mit Reitzig und Basler den Turbo zündete. Innerhalb von 4 Minuten gelangen 6 Treffer, was bei nur einem Gegentor zur ersten 3-Tore-Führung reichte. Leider glückte es nicht, dieses Tempo aufrecht zu erhalten, da die Defensive immer wieder Gegentore über die rechte Seite des Gegners hinnehmen musste und man im Positionsspiel sich noch schwer gegen die massive Neuköllner Deckung tat. Über 11:8 und 11:11 ging es dann mit 15:14 in die Kabinen – auch weil quasi mit Abpfiff die Gäste noch einen Strafwurf an den Außenpfosten setzten.
Abschnitt zwei begann mit einem kurzen Aufreger, da Sportsfreund Kaupen auf Gästeseite nochmal tief in den Harztopf gegriffen hatte. Komisch, erzielte er in der Nachbetrachtung doch alle seine Tore in Halbzeit eins ohne Haftmittel und war damit der Hauptgrund für Stirnrunzeln in der Halbzeitpause. Die Schiedsrichter schickten ihn nach freundlichem Hinweis der Akteure auf dem Feld jedenfalls zum Händewaschen vom Parkett.
Ob mit Wachs oder ohne – die Gäste jedenfalls erwischten wieder den besseren Start in die Halbzeit. Sofort übernahmen sie die Führung, da nun die Schützen auf RL mehr zur Geltung kamen und der Rückzug besser funktionierte. Dadurch mussten die NARVA-Mannen mehr ins Positionsspiel, in dem man anfangs weiterhin keine guten Lösungen fand und immer wieder in schon besetzte Räume lief. Resultat aus den genannten Punkten: 19:22-Führung für die Gäste und eine Ausgangsposition, die nicht viel Gutes erahnen ließ. Durch eine Überzahlsituation gelang es schnell, den Abstand auf ein Tor zu verkürzen, doch an diesem sollte man noch zu knabbern haben. Immer wieder fanden die Männer aus Neukölln am Ende ihrer langen Angriffe den Weg zum Torerfolg, obwohl die Abwehr nun deutlich besser stand. Im Angriff waren es Kremser und vor allem Felix Teller mit 3 Treffern in Folge, die ihre Farben im Spiel hielten und dafür sorgten, dass man in Schlagdistanz blieb. Als dann zweimal der Torerfolg ausblieb und man bei 25:28 (53. Spielminute) in großer Gefahr war, die nächsten beiden Punkte abzugeben, reagierte die 1. Männer mit einer Auszeit und Deckungsumstellung.
Diese fruchtete nur kurz, da durch eine Zeitstrafe gegen Patzlaff wieder defensiver agiert werden musste. Doch diese Unterzahlsituation verteidigte man formidabel und verkürzte dann auf 28:29. Das 28:30 nach wieder langer Angriffssequenz war zwar ein Nackenschlag, dem dann jedoch ein Angriff folgte, in dem F. Teller zunächst zeitstrafenwürdig gefoult wurde, bevor Bellmann in Überzahl auf 29:30 verkürzte. Die HSG reizte das Zeitspiel nun bis über das ertragbare Maß aus, was auch die Schiedsrichter so sahen: Ballgewinn und Gegenstoß. Basler hatte hierbei noch kurze Schwierigkeiten mit der Ballkontrolle, doch L. Teller kam zur Hilfe und netzte zum Ausgleich. 30:30 und noch rund 1:10 zu spielen. Wieder versuchten es die Neuköllner, nun in Gleichzahl, mit einem langen Angriff, auf den das Passivzeichen bei noch 30 zu spielenden Sekunden folgte. Durch einen kurzen, unachtsamen Moment öffnete sich eine Lücke in unserem Deckungsverbund, doch der gegnerische Spieler konnte diese nur mit einem Schrittfehler nutzen. Abermaliger Ballgewinn und noch 18 Sekunden zu spielen. Kremser wurde nun kurz gedeckt, wodurch sich F. Teller abermals in Halbzeit 2 entschied, das Herz in die Hand zu nehmen und vollstreckte rund 5 Sekunden vor Abschluss per Fernwurf zum 31:30. Der Rest war pure Erleichterung.
Fazit. Den Kopf nochmal aus der Schlinge gezogen. Ein umkämpftes Spiel, das sicherlich bei einem Unentschieden einen gerechten Ausgang gehabt hätte, endete mit einem aus NARVA-Sicht furiosem Finale. Die Mannschaft hat starken Charakter bewiesen und sich am Ende belohnt. Belohnt für einen Lerneffekt aus dem OSF-Spiel, der nichts mit dem Spiel als solchen in Angriff und Abwehr zu tun hatte. Der größte Pluspunkt an diesem Nachmittag war, dass man in Halbzeit zwei zu keiner Zeit kopflos wurde und die spielerische Linie beibehielt. Dadurch blieb man immer in Reichweite und ermöglichte so das Comeback in den letzten 8 Minuten des Spiels.
Durch die Niederlage von BTV, die ebenfalls unliebsame Erfahrung mit den Schönebergern machen mussten, und dem Punktverlust von Lichtenrade eroberte die SG NARVA gleichzeitig die Tabellenspitze vor Lichtenrade zurück. Somit kommt es am nächsten Wochenende dann zum echten Spitzenspiel, wenn wir am Samstag (17.11.) in die Zescher Straße reisen und um 18 Uhr versuchen, auch auswärts zwei wichtige Punkte einzufahren. Wir hoffen natürlich auf reichlich Unterstützung aus den eigenen Reihen bei diesem richtungsweisenden Spiel. (by MaHa)
Tor: Kasburg (01. – 30.), Balyemez (30. – 47.), Kozik (48. – 60)
Feld: F. Teller (6), Basler, (6), L. Teller (5/2), Kremser (3), Lajeunie (3), Patzlaff (2), Bellmann (2), Buchwald (2), Reitzig (1), Surrow (1), Heinisch
7-Meter: NARVA 2/2 – HSG Neukölln 2/3
Strafen: SG NARVA 3 – HSG Neukölln 5