SG NARVA Berlin e.V.

Niederlage im Spitzenspiel

 

VfL Lichtenrade – 1. Männer 27:25 (9:13)

Mit dem doppelten Punktgewinn im Herzschlagfinale vor Wochenfrist gegen die HSG Neukölln hatte sich die 1. Männer zurück an die Tabellenspitze gesetzt und somit dafür gesorgt, dass man sich ein echtes Spitzenspiel verdient hatte. Über 200 Zuschauer erwarteten in der Zescher Str. das Duell mit dem heimischen VfL Lichtenrade.

Und die Mannen um das Trainergespann Haude/Herter zeigten sich gut vorbereitet auf den Gastgeber. Lichtenrade begann mit der gewohnten 4:2-Deckung. Immer wieder wurde durch einen Übergang aus der Mitte für Zuordnungsprobleme bei Lichtenrade gesorgt und somit freie Wurfgelegenheiten erspielt. Über 0:2, 2:4 und 6:8 (19. Minute) behielt man stets die Oberhand, auch weil in der Defensive mit guter Beinarbeit gespielt wurde und der VfL somit oftmals schlechte Wurfpositionen nehmen musste. Einziger Kritikpunkt und eventuell auch am Ende nicht ganz unwichtig für den Ausgang der Partie: Die 1. Männer ließ noch viel zu viele freie Bälle liegen. Man konnte sich zwar erstmals auf bis zu 5 Tore absetzen (7:12; 27. Spielminute), doch es hätten – mit Verlaub – noch 2-3 Tore mehr sein können. Symptomatisch dabei die Schlussszene im ersten Abschnitt, als L. Teller einen Strafwurf mit der Schlusssirene vergab und man somit „nur“ mit einem 9:13-Vorsprung in die Pause ging.

Soweit lief alles nach Plan. Die Mannschaft war gut eingestellt, zeigte mitunter die beste Saisonleistung.  Auch in der Kabine war zu spüren, dass alle diese Bonuspunkte mitnehmen wollten.

Leider hatte auch der VfL Lichtenrade während der Unterbrechung entschieden, an diesem Spiel noch einmal teilnehmen zu wollen. Mit nun veränderter Körpersprache kam das Team um Stefan Krai hochmotiviert aus der Kabine und nutzte unsere eigenen Unkonzentriertheiten kompromisslos aus. Im Angriff vergaben wir nun erneut 2-3 Möglichkeiten, auch durch technische Fehler. Die Hausherren ließen sich folglich nicht zweimal bitten und hatten den Spielstand beim 15:15 schon wieder egalisiert. Es folgte eine Phase, in der sich die 1. Männer wieder stabilisierte und im Angriff wieder bessere Lösungen fand, sodass der Lauf des Gegners zumindest gestoppt werden konnte (16:16, 17:17), bevor man nun das Heft des Handelns wieder in die eigenen Hände nahm. Beim 18:21 (49. Minute) hatte man den Flow aus Abschnitt eins anscheinend wieder gefunden, bevor Patzlaff bei einer sauberen Abwehraktion zwei Minuten sah, Lichtenrade diesen Moment für 3 Treffer in Überzahl nutzte und abermals egalisierte. Bereits hier begann die 1. Männer schon hektisch zu werden und spielte die Unterzahlsituation zu schnell aus, sodass dem Gegner überhaupt erst 3 Tore ermöglicht wurden. Die Halle war nun vollends wach geworden. Und so kam es, wie es in Halbzeit noch keiner kommen sah: Lichtenrade ging beim 22:21 erstmals in Führung. Auch die fällige Auszeit konnte das Spiel nicht mehr drehen. Mehr und mehr verstrickten wir uns in Einzelaktionen und hatten – wie schon im gesamten Abschnitt zwei – keine Lösungen mehr im Angriffsspiel parat. Dazu kam eine unnötige Zeitstrafe die der Gastgeber nutzte und entscheidend bis auf 27:23 davon zog. Endstand 27:25.

Fazit: In Lichtenrade ist eine Niederlage überhaupt kein Beinbruch, da auch dem heimischen VfL Respekt für die Leistungssteigerung in Halbzeit zwei gebührt. Dennoch bleibt der fade Beigeschmack, dass man an diesem Tag mehr zählbares aus dem Süden Berlins hätte mitnehmen müssen. Besonders der erste Abschnitt muss in Zukunft deutlicher gestaltet werden, wenn man eine gute Leistung an den Tag legt. So hielt man den Gegner immer in Schlagdistanz und ermöglichte überhaupt erst das Aufbäumen in Halbzeit zwei. Dazu kam dann ein Leistungsabfall im zweiten Durchgang, der durch technische Fehler und Fehlwürfe dazu führte, dass man insgesamt 6 Tore aus dem Gegenstoß kassierte.

Am Freitag steht schon das nächste harte Stück Arbeit vor der Tür. Der VfL Tegel lädt die 1. Männer zum nächsten Auswärtsspiel in den Norden Berlins. Die Tegeler haben als Absteiger aus der OSL aktuell die wenigsten Minuspunkte aller Mannschaften und schwimmen durch die Absage zweier Spiele zu Saisonbeginn noch etwas unter dem Radar. Doch vor Wochenfrist besiegten sie den BTV 1850 und untermauerten damit ihren eigenen Anspruch, direkt wieder Meister zu werden und den Wiederaufstieg zu schaffen.

Um 20:00 Uhr ist in der renovierten Hatzfeldtallee Anpfiff. Die 1. Männer freut sich über ähnlich lautstarke Unterstützung wie am Samstag in Lichtenrade. Mal schauen, ob diesmal auch punktetechnisch Zählbares mitzunehmen ist, wenn auf der Leistung, besonders aus Abschnitt eins, aufgebaut werden kann. (by MaHa)

Tor: Kasburg (01. – 50.), Balyemez (51. – 60.)
Feld: Kremser (7), Meye (4), Lajeunie (4), Buchwald (3), L. Teller (2/2), Bellmann (2), F. Teller (1), Patzlaff (1), Surrow (1), Basler, Reitzig

7m: NARVA 2/3 – VfL Lichtenrade 3/3
Strafen: NARVA 3 – VfL Lichtenrade 4